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Karin Wilsdorf

( Karin Wilsdorf, geb. Steinebrunner )
(11.10.1944 - 12.06.2015)
Aktivistin der Neuen Hamburger Frauenbewegung in Hamburg, Mitinhaberin des Frauenhotels „Hanseatin“
Dragonerstall 11, Frauenhotel „Hanseatin" (Wirkungsstätte)
Bestattet im Garten der Frauen, Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756
Karin Wilsdorf, Foto: privat
Unbeirrbar kritisch und geradeaus war Karin Wilsdorf eine Aktivistin der Frauenbewegung, die Frauenräume immer wieder neu gestaltete. Gemeinsam mit Ihrer Lebenspartnerin Linda Schlüter eröffnete sie 1988 das Frauencafé endlich und verwirklichte 1995 mit ihr zusammen die Idee von einem Hotel für Frauen, das unzähligen Interessierten weit über die Grenzen Hamburgs und Deutschlands bekannt wurde.
Vorangegangen waren Erfahrungen der Vereinzelung auf einem klassisch konventionellen Weg für Frauen in den 1960ern: Nach einer Ausbildung zur Dekorateurin folgte eine Heirat und die Geburt ihrer Tochter Jovanka. Als Ehefrau und Mutter arbeitete sie für den Haushalt und die Kleinfamilie; erwerbstätig zu sein war für Frauen in diesem Lebensmodell nicht vorgesehen – doch Karin wollte unabhängig sein. Über die Literatur der neuen Frauenbewegung erfuhr sie Anfang der 1970er, dass es vielen Frauen ging wie ihr. Sie trennte sich vom Vater ihrer Tochter und zog in eine WG mit Frauen, die unterschiedliche Lebensentwürfe lebten, entschied sich mit 34 für ein Studium der Sozialökonomie und engagierte sich für Frauenkultur.
Ihr Lebensinhalt war es für und mit Frauen etwas zu bewegen. Mit Karins Worten gesprochen hieß das: „Das ist ja spannend, das musst Du machen!“ Ihre Lebensfreude und ihre überschäumende Kreativität waren dabei Karins Markenzeichen und ihr Mut zu Neuerungen machte vielen anderen Frauen Mut.
Eine motivierende Bühne für kulturelle und künstlerische Arbeit war das Frauencafé endlich, dass nach 25 Jahren umgewandelt wurde in den Frauensalon endlich. Viele verschiedene Gruppen gehörten mit regelmäßigen Treffen zum festen Rahmen des Cafes im Frauenhotel Hanseatin. Kontakte zu (prominenten) Schriftstellerinnen, Musikerinnen oder Politikerinnen, die im endlich eine Bühne bekamen oder zu solchen, die dadurch an Bekanntheit gewannen, waren die Highlights für die interessierte Hamburger Frauenwelt. Zu den externen Veranstaltungen gehörten neben Frauenpartys auch Dampferfahrten auf der Alster.
Darüber hinaus organisierte Karin 25 Jahre lang mit einem Team von Frauen den legendären Hamburger Frauenball im Curio-Haus und später im CCH.
Über vier Jahrzehnte hinweg war sie (Mit-)Initiatorin von Kulturräumen für Frauen.
Die Erinnerung an Karin Wilsdorf bleibt verbunden mit der Liebe und Energie, mit der sie die Stärken, Fähigkeiten und Talente von Frauen in Szene setzte und sie öffentlich machte. Nicht nur der Erfolg des Frauenhotels zeigt, dass es Karin Wilsdorf gelungen ist eine Vision von Frauenkultur und Solidarität zu verwirklichen.
Siehe auch unter Grupo Salon.
 

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