Hamburger Frauenbiografien
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Irma Stoss
![](https://www.lzpb-hamburg.de/hamburgde/bilder/4014_Irma-Stoss.jpg)
Irma Stoß arbeitete von 1921 bis 1924 als Oberlehrerin an der Luisenschule und anschließend bis 1933 an der Deutschen Oberschule auf dem Lübeckertorfeld. Sechs Jahre war sie hier gewählte stellvertretende gewählte Schulleiterin. Gemeinsam mit Schulleiterin Alice Pollitz initiierte Stoß neue pädagogische Methoden, darunter Arbeitsgemeinschaften zu aktuellen politischen Fragestellungen, Jahresarbeiten, Schulausflüge und Klassenreise. Zudem versuchte sie, eine Selbstverwaltung der Schülerinnen umzusetzen.“ [1]
Irma Stoss gehörte der bürgerlichen Frauenbewegung an. Von 1921-1929 war sie Vorsitzende des Vereins akademisch gebildeter Lehrerinnen (später: Philologinnenverein), von 1924-1933 Schriftleiterin der Deutschen Lehrerinnenzeitung, ab 1927 Vorsitzende des Landesverbandes hamburgischer Lehrerinnenvereine. „Stoß setzte sich für die Akademisierung der Kollegien der höheren Mädchenschulen, die Gleichberechtigung weiblicher und männlicher Lehrkräfte und Chancengleichheit von Schülern beiderlei Geschlechts ein. Auf dem 40. Gründungstag des Bundes Deutscher Frauenvereine forderte die Lehrerin eine aktivere Rolle von Frauen im öffentlichen Leben.“ [2]
Uwe Schmidt schreibt in seinem Portrait über Irma Stoss: „Sie kritisierte das Übergewicht der Sprachen in den Mädchenschulen auf Kosten von Mathematik und Naturwissenschaften. Frauen sollten den bestimmenden Einfluss in allen Mädchenschulen erhalten, auch in den Leitungsebenen.“ [3]
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde sie als Schulleiterin abgesetzt. Sie erhielt eine Stelle als Lehrerin an der höheren Mädchenschule Curschmannstraße. Irma Stoss kritisierte mutig dieses Vorgehen und schrieb dazu in der „Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenzeitung“: „In der Schulverwaltung ist nicht eine einzige Frau mehr. So ist in Hamburg die Frau aus Führung und Leitung des öffentlichen Mädchenschulwesens so gut wie ausgeschaltet. Angesichts dieser Tatsache wird es den Hamburger Frauen schwer gemacht zu glauben, dass die deutsche Frau noch als dem Manne gleichwertig angesehen wird.“ [4]
„Von 1933 bis 1945 organisierte Irma Stoß informelle Treffen der Frauenbewegung, die in ihrer Privatwohnung stattfanden. An den Zusammenkünften nahmen Aktivistinnen teil, die entlassen oder strafversetzt worden waren. Stoß wollte nie Mitglied einer nationalsozialistischen Organisation werden und konnte sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgreich gegen einen Beitritt wehren.
Nach Kriegsende übernahm Stoß die Leitung der Oberschule für Mädchen Curschmannstraße. Sie engagierte sich für den Wiederaufbau der Frauenbewegung in der Hansestadt und gehörte 1948 zu den Mitbegründerinnen des Deutschen Akademikerinnenbundes. Zudem gründete sie die Arbeitsgemeinschaft für Mädchen- und Frauenbildung mit. Von 1951 bis 1963 redigierte Stoß die Zeitschrift Mädchenbildung und Frauenschaffen.“ [5]
Irma Stoss war auch Mitbegründerin des Hamburger Frauenringes und der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Frauenorganisationen (ahf).
Quellen:
1 Wikipedia: Irma Stoss de.wikipedia.org/wiki/Irma_Sto%C3%9F, abgerufen 13.1.2018.
2 Ebenda.
3 Uwe Schmidt: Irma Stoss, in: Hamburgische Biografie. Hrsg. von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Bd. 4, Hamburg 2008, S. 336.
4 Zit. nach Uwe Schmidt, a. a. O., S. 337.
5 Wikipedia: Irma Stoss de.wikipedia.org/wiki/Irma_Sto%C3%9F, abgerufen 13.1.2018.
1 Wikipedia: Irma Stoss de.wikipedia.org/wiki/Irma_Sto%C3%9F, abgerufen 13.1.2018.
2 Ebenda.
3 Uwe Schmidt: Irma Stoss, in: Hamburgische Biografie. Hrsg. von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Bd. 4, Hamburg 2008, S. 336.
4 Zit. nach Uwe Schmidt, a. a. O., S. 337.
5 Wikipedia: Irma Stoss de.wikipedia.org/wiki/Irma_Sto%C3%9F, abgerufen 13.1.2018.