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Aline Bußmann

( Aline Bußmann, oder Bussmann, verheiratete Hager )
(17.2.1889 Hamburg – 4.7.1968 Hamburg)
Lehrerin, Schauspielerin, Rundfunksprecherin, Publizistin
Eppendorfer Stieg 2 (Wohnadresse)
Ohnsorg Theater: Heidi-Kabel-Platz (Wirkungsstätte)
NDR-Rundfunk: Rothenbaumchaussee (Wirkungsstätte)
Bestattet Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756, Grab: P 29, 379-388 (Prominentengrab)
Eppendorfer Stieg 2, Foto: Beate Backhaus
Tochter eines Marineoffiziers. Als er starb, war sie vier Jahre alt und kam als Halbwaise in das Schmilinsky-Stift. Dort war sie von 1903 bis 1907; 1907 machte sie ihr Lehrerinnenexamen und unterrichtete kurze Zeit. Nach dem Tod ihrer Mutter begann sie eine Schauspielerinnenausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Schauspielhauses.
Aline Bußmann wurde die Vertraute Gorch Focks und spielte z. B. 1914 die Titelrolle in dessen Einakter „ Cili Cohrs“. Nach dem Tod Gorch Focks wurde sie die Herausgeberin seiner Werke und hatte somit „großen Einfluss auf die Rezeption seiner Werke bis 1945“. [1] Sie gab „der Gorch-Fock-Rezeption für die folgenden Jahrzehnte Leitmotive vor, indem sie seine Begeisterung für die See betonte, aber auch den Kriegs- und Heldenmythos herausstellte, ebenso vermeintlich germanische, nordische und typisch deutsche Züge“, scheibt Dirk Hempel in seinem Portrait über Aline Bußmann. [2] Des Weiteren war Aline Bußmann auch als Rezitatorin tätig, „vor allem mit Gedichten von Gustav Falke, Richard Dehmel und Detlev von Liliencron, u. a. für den Hamburger Jugendschriftenausschuß, den Klosterschulverband, den Frauenclub und die Vereinigung für niederdeutsche Sprache und Literatur ‚Quickborn‘.“ [3])
Ab 1919 war sie an der Niederdeutschen Bühne von Richard Ohnsorg engagiert. „Sie galt bis in die fünfziger Jahre als eine der wichtigsten Schauspielerinnen der Niederdeutschen Bühne, später des Richard-Ohnsorg-Theaters.“ [4]
Ab Mitte der 1920er-Jahre war Aline Bußmann auch im Rundfunk zu hören, so in niederdeutschen Hörspielen. Sie spielte z.B. die Käthe Ziesemann in der ab 1955 ausgestrahlten Schulfunksendung „Neues aus Waldhagen“.
1920 heiratete sie Dr. Carl Hermann Hager (1890-1979).
Aline Bußmann förderte den aktiven „Mitläufer“ der Nazis Rodolf Kinau, dem Bruder Gorch Focks.
In der NS-Zeit, in der sie u.a. ihr Geld mit Vortragsabenden in Vereinen verdiente, trat Aline Bußmann keiner NS-Organisation bei. Sie war nur Zwangsmitglied in der Reichstheaterkammer. [5]
„Um 1945 wirkte sie auch als Mentorin Wolfgang Borcherts, nachdem sie Werke seiner Mutter, der niederdeutschen Schriftstellerin Hertha Borchert, im Rundfunk gelesen hatte. Sie führte einen umfangreichen Briefwechsel mit Borchert, der ihr seine Werke zur Prüfung vorlegte und sich in ihre Tochter Ruth (geb. 1931) verliebte. Carl Hermann Hager verteidigte Borchert als Rechtsanwalt in dessen Kriegsgerichtsverfahren 1943/44.“ [6]
Text: Rita Bake
Quellen:
1 Dirk Hempel über Aline Bußmann, in: Hamburgische Biographie, Personenlexikon. Hrsg. von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke. Bd. 4. Hamburg 2008, S.77.
2 Ebenda.
3 Ebena.
4 Ebenmda.
5 Staatsarchiv Hamburg 221-11 Misc 13301).
6 Dirk Hempel, a.a.O., S.78.
 

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