Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Cili Cohrs

( Cili Margaretha Jacobine Cohrs )
(2.12.1893 Finkenwerder - 11.01.1911 Finkenwerder)
Weibliche Hauptfigur des gleichnamigen einaktigen ,irnsthaftig Spill‘ von Gorch Fock
Namensgeberin für: Cilli-Cohrs-Weg, in Finkenwerder seit 1941
„Weibliche Hauptfigur des gleichnamigen einaktigen ,irnsthaftig Spill‘ von Gorch Fock, am 24.1.1914 uraufgeführt von dem Laienensemble ,Gesellschaft für dramatische Kunst‘ unter der Leitung des Hamburger Bibliothekars Dr. Richard Ohnsorg. Die titelgebende Rolle ist eine Hommage des Autors an die von ihm tief bewunderte Aline Bußmann, die schon einige Zeit zum Ohnsorg-Spielkreis gehörte. Thema und Handlungsaufbau des Einakters waren in Absprache mit Ohnsorg entstanden, der den Autor zum schnellen Abschluß der Niederschrift drängte. Fock schrieb nach der Uraufführung euphorisch an die Bußmann: ,Die Sonnenkraft Ihrer Seele gab mir die Kraft, die ,Cili Cohrs‘ zu entwerfen.‘
Die Figur der ,Cili Cohrs‘ ist der von der Heimatkunst inspirierten Vorstellung geschuldet, daß sich in dieser zugleich harten und heldischen Frau besondere Stammesmerkmale verkörpern.
Nach der Uraufführung von Focks ,Doggerbank‘ (1912) bedeutete die Inszenierung und Aufführung der ,Cili Cohrs‘ schon kurze Zeit später so etwas wie den ,Durchbruch‘ des Versuches von Richard Ohnsorg, Niederdeutsches Theater als ein Segment von kultureller Öffentlichkeit in Hamburg zu etablieren. Die Uraufführung wurde nicht nur im engeren Zirkel der ,Niederdeutschen‘ mit viel Zustimmung rezensiert.“ (Mitteilung von Ulf-Thomas Lesle, Institut für niederdeutsche Sprache.) Im Theaterstück wird der Vorname von Frau Cohrs mit einem „l“ geschrieben.
In Finkenwerder erzählt man sich über Cili Cohrs, die hier mit zwei „l“ geschrieben wird, eine andere Geschichte. Cilli Cohrs war das älteste Kind von Greta Cohrs geb. Horstmann, die bereits im Alter von 30 Jahren, wenige Tage vor der Geburt ihres fünften Kindes Maria, welches ihr Leben lang kränklich bleiben sollte, Fischerswitwe geworden war. Um sich und ihre fünf kleinen Kinder zu ernähren, nähte Greta Cohrs für andere Leute Festtagskleidung. Ihre Tochter Cilli war das blühende Leben und sehr schön. Gorch Fock verliebte sich in sie. Cilli Cohrs starb jedoch bereits im Alter von achtzehn Jahren an einer Mandelentzündung. Gorch Fock setzte ihr mit seinem Roman „Cilli Cohrs“ ein bleibendes Denkmal.
Seit 1941 gibt es im Hamburger Stadtteil Finkenwerder den Cilli-Cohrs-Weg.
Text: Rita Bake
 

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