Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Alexandra Povòrina

( Alexandra Povòrina, gesch. Kiss, verh. Ahlers-Hestermann )
(26.2.1885 Sankt Petersburg – 23.12.1963 Berlin)
Malerin
Ulmenstraße 21 (Wohnadresse)
Entstammte einer großbürgerlichen Familie. Ihre Mutter förderte das Maltalent ihrer Tochter. Alexandra durfte im Alter von 17 Jahren mit einem Kindermädchen und einer ihrer Schwestern nach München ziehen, um dort bei dem Maler Simon Hollósy Kunst zu studieren.
In kurzer erster Ehe war Alexandra Povòrina mit dem Maler Károly Kiss verheiratet gewesen. 1911 ging sie nach Paris, wo sie ein Atelier in der Rue du Montparnasse hatte und arbeitete im „Russenatelier“ der Künstlerin Marie Vassilieff. Dort lernte sie auch ihren zweiten Ehemann, den Hamburger Maler Friedrich Ahlers-Hestermann kennen (Verlobung 1912). „1913 Kunstlehrerin für Bauern und Handwerker in Wjatka/Ural. Bei Kriegsausbruch Flucht aus Paris zu Ahlers-Hestermann nach Hamburg, unter Zurücklassung ihrer Arbeiten. 1916 Heirat.“ [1] Dort befreundete sich Alexandra Povòrina mit den Malerinnen Alma del Banco, Anita Rée und Gretchen Wohlwill.
„1919 Geburt der Tochter Tatjana (…). 1919/20 und 1929-1933 Mitglied der Hamburgischen Sezession (…). 1926 Mitbegründerin der Hamburger Gedok. 5 Monate lebte die Familie 1924 auf dem Monte Verita bei Ascona. (…) Als Russin und abstrakte Malerin wurde sie nach der NS-Machtübernahme 1933 angefeindet, Ahlers-Hestermann entlassen. Sie lebten von Schülerunterricht und Porträtaufträgen 1937 reiste P. zur Weltausstellung nach Paris, fertigte Stoffdrucke für ein Restaurant und hungerte, bis die TBC [bereits als Kind war bei ihr TBC ausgebrochen] erneut ausbrach und zur Rückkehr zwang. In der Aktion ‚Entartete Kunst‘ wurden 2 Arbeiten in der Hamburger Kunsthalle, ein Gemälde im Honnoverschen Provinzialmus beschlagnahmt. [1]
Auch wurde sie „aus politischen Gründen aus dem Vorstand der Künstlerinnenvereinigung GEDOK herausgedrängt“. [2]
„1939 Übersiedlung nach Berlin. (…) Die letzten beiden Kriegsmonate bei Clara Rilke in Fischerhude. Nach einem Zusammenbruch ein halbes Jahr im Marienkrankenhaus in Worpswede. 1947 Ruf an die Kunsthochschule Berlin-Weissensee (DDR). (…) 1951 Umzug nach Ahlers-Hestermanns Pensionierung nach Berlin-Grunewald.“ [3]
„1958 gab sie das Malen wegen ihres schlechten Gesundheitszustands völlig auf. Dennoch fand sie einen Weg, die künstlerische Arbeit fortzusetzen, indem sie zum Medium Collage wechselte. (…). Aus Papierabfällen wie z. B. Fahrkarten, buntem, glitzerndem Stanniolpapier, Federn und Blättern komponierte sie ein eigenständiges Spätwerk. (…).
1963 starb Alexandra Povòrina nach längerer Krankheit in Berlin an einem Schlaganfall.(…).“ [4]
Zusammengestellt von: Rita Bake
Quellen:
1 Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns. Neumünster 2013, S. 354.
2 Wikipedia, Eintrag Alexandra Povòrina, unter: Alexandra_Pov%C3%B2rina" target="_new">de.wikipedia.org/wiki/ Alexandra_Pov%C3%B2rina, abgerufen, 25.10.2020.
3 Der neue Rump, a- a. O.. Hier auch Überblick über ihre Werke.
4 Wikipedia, Eintrag Alexandra Povòrina
 

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