Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Fanny Elßler

( Fanny Elßler )
(23.6.1810 Gumpendorf bei Wien – 27.11.1884 Wien)
Österreichische Ballettänzerin, gastierte auch in Hamburg
Dammtorstraße 28: Stadttheater (Wirkungsstätte)
Alsterterrasse 1 (Wohnadresse)
Namensgeberin für: Fanny-Elßler-Bogen in Bergedorf seit 1987
Fanny Elssler, Lithographie von Joseph Kriehuber, 1830., Bild: Josef Kriehuber (gemeinfrei), via Wikimedia Commons
Fanny Elßner war die Tochter von Johannes Elßler, dem Kammerdiener und Notenkopisten Joseph Haydns. Die Mutter war Modistin. Zusammen mit ihrer Schwester Therese besuchte Fanny Elßler in Wien die Kinderballettschule von Friedrich Horschelt. Im Alter von zwölf Jahren tanzte sie ihre ersten Solopartien. Bei ihrem ersten Engagement am Teatro San Carlo in Neapel lernte sie 1827 Leopold von Neapel-Sizilien, Prinz von Salerno, kennen und lieben. Aus dieser Liebesbeziehung stammte Fannys Sohn Franz. Er wuchs in Eisenach auf und nahm sich 1873 das Leben.
1829 lernte Fanny Elßler den 46 Jahre älteren Friedrich von Gentz, den Sekretär von Metterich, kennen, mit dem sie zwischen 1830 bis zu Gentz‘ Tod 1832 eine enge Beziehung pflegte. Gentz förderte sie, führte sie an Bildung heran und machte sie mit einflussreichen Leuten bekannt.
1830 debütierte Fanny Elßler in Berlin. Damit begannen ihre Erfolge. In Berlin wurde sie besonders als Schweizer Milchmädchen gefeiert, und dort begegnete sie ihrem Jugendfreund Anton Stuhlmüller wieder. Die beiden bekamen die Tochter Therese, geboren 1833, verstorben 1870. Fanny Elßler verheimlichte die Geburt hinter einem Engagement im Ausland, in London. Der Vater ihrer Tochter überließ ihr die Sorge und die Suche nach einer Pflegefamilie.
Nach London folgte Paris, wo sie 1836 ihren größten Erfolg in der Rolle Florindas, der Chachucha-Tänzerin, in J. Corallis B. Le Diable boiteux hatte. Damit führte sie den spanischen Volkstanz auf der Ballettbühne ein. Ihretwegen stürzten sich junge Aristokraten in Schulden, duellierten sich. Sehr erfolgreich trat Fanny Elßler auch in Amerika auf. 1842 nach Europa zurückgekehrt, tanzte sie in Wien, Berlin, Brüssel, Dublin und Hamburg. Am 30. September 1843 gab sie in Hamburg ihr erstes Gastspiel am Hamburger Stadttheater. Im selben Jahr erhielt sie von der Universität Oxford den Titel „Docteur en l’art de la danse“. 1851 gab sie, die eine Vertreterin des romantischen Stils war, in Wien zwölf Abschiedsvorstellungen, obwohl sie noch auf der vollen Höhe ihres Könnens war.
Mit ihrer Tochter Therese wohnte sie nach 1850 zunächst in Hamburg, kehrte aber 1855 nach Wien zurück, wo sie bis zu ihrem Tode lebte. Fanny Elßler war eine der größten Ballerinen der romantischen Epoche.
Text: Rita Bake
Quelle:
Constantin von Wurzbach: Elßler, Fanni, in: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 4. Theil. Verlag der typogr.-literar.-artist. Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1858, S. 27–29 ( Digitalisat), unter: de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:El%C3%9Fler,_Fanni
Doublier, Gertrud, "Elßler, Fanny" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 467-468 [Online-Version]; URL: www.deutsche-biographie.de/pnd118688863.html
 

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