Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Franziska Ellmenreich

(28.1.1847 Schwerin – 20.10.1931 Herrsching am Ammersee)
Schauspielerin
Deutsches Schauspielhaus, Kirchenallee (Wirkungsstätte)
Namensgeberin für: Ellmenreichstraße (St. Georg, seit 1948)
Franziska Ellmenreich, Quelle: Wikimedia Georg Brokesch / gemeinfrei
Franziska Ellmenreich stammte aus einer der großen deutschen Schauspielerfamilien des 19. Jahrhunderts: die Großmutter Friederike Ellmenreich, eine Hamburger Schauspielerin, der Vater, Albert Ellmenreich, Sänger und Theaterdirektor, der Großvater Johann Baptiste, Schauspieler und Bassist.
Bereits mit fünfzehn Jahren stand Franziska auf der Bühne, debütierte 1862 in Meiningen unter der Regie ihres Vaters, kam 1867 nach Hannover und trat erstmals am 31. März 1876 in Hamburg am Altonaer Stadttheater auf. Franziska Ellmenreichs Wirkungskreis in Hamburg waren das Stadttheater und das Deutsche Schauspielhaus. Ab 1881 spielte sie zeitweilig mit einer eigenen Truppe in Amerika und England und kam 1887 nach Hamburg zurück, gastierte in den 1890-er Jahren viel in Berlin und Wien. Franziska Ellmenreich beteiligte sich an der Gründung des Schauspielhauses, sie gehörte zu den vier Künstler-Sozietairen, denen als Aktionäre auch ein künstlerisches Mitspracherecht eingeräumt war. 1913 verabschiedete sich Franziska Ellmenreich von der Bühne. Sie war Hamburgs beliebteste Schauspielerin – spielte alles, von der sentimentalen Liebhaberin und jugendlichen Heldin bis zu reifen Frauengestalten der Klassiker. Als sie 1913 die Bühne am Schauspielhaus verließ, wurde sie als erstes Mitglied des Ensembles mit der Ernennung zum Ehrenmitglied ausgezeichnet.
Der große Theatermann Paul Möhring berichtet auch von gewissen Allüren der Franziska Ellmenreich. So soll sie sich, nachdem sie durch Heirat mit dem Dramatiker Richard Freiherr von Fuchs-Nordhoff in den Stand einer Baronin gesetzt worden war, geweigert haben, als Ekdals Frau Gina in Ibsens „Wildente“ mit einer Schürze auf der Bühne aufzutreten. Darsteller kleinerer Rollen mussten, wenn sie aus ihrer Garderobe kam, zur Seite springen und der Dame Platz machen.
Nach ihrem Abgang von der Bühne im Jahre 1913 zog sich Franziska Ellmenreich auf ihren Besitz in Herrsching am Ammersee zurück, spielte jedoch in späteren Jahren noch einige Male am Hamburger Schauspielhaus.
Franziska Ellmenreich hatte einen Sohn, der später Kunstmaler wurde (Felix Freiherr von Fuchs-Nordhoff, später verheiratet mit der Kunstmalerin Irene von Fuchs-Nordhoff, geb. Lührsen).
Text: Rita Bake
Quellen:
Schwanbeck, Gisela, "Ellmenreich, Franziska" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 460 [Online-Version]; URL: www.deutsche-biographie.de/pnd127577246.html
Rudolf von Gottschall;: Franziska Ellmenreich, in: Die Gartenlaube, Heft 40, 1878, S. 652-654, unter: de.wikisource.org/wiki/Franziska_Ellmenreich
 

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