Hamburger Frauenbiografien
Louise Besser
![](https://www.lzpb-hamburg.de/hamburgde/bilder/3569_louise-besser.jpg)
Von 1925 bis 1933 war sie Vorstandsmitglied der Berliner Deutschen Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit, gegründet von Alice Salomon.
Walter Thorun schreibt in seinem Portrait über Luise Besser: „Bemerkenswert war ihr feines Gespür für die drohenden Gefahren – schon vor 1933 – am politischen Horizont: ‚Autoritätsstaat und Machtstaat sind stets verbunden mit der Unterdrückung der Frau‘ (1931) – und beim Blick auf die militante Formation des – zunächst – ‚Freiwilligen Arbeitsdienstes‘ die von ihr empfundene Ahnung der ‚… Vorbereitung der Jugend auf ‚wenn’s losgeht‘, wie sie sich ausdrückte. Die Ahnungen drohender Unmenschlichkeit verstärkten sich 1936 und erst recht 1939 bei dem kriegerischen Angriff gegen Polen.“ [1]
Nach ihrer Ausweisung aus Breslau durch die polnischen Behörden zog sie nach Hamburg. Hier arbeitete sie von 1947 bis 1948 als Lehrerin für sozialpädagogische Aufgaben und betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg mit Conradine Lück u.a. die Wiederbegründung des „Pestalozzi-Fröbel-Verbandes“ (1948). Motivation hierfür erhielt sie durch die Tatsache, dass nach dem Zweiten Weltkrieg viele Kinder ohne Aufsicht den Tag verbringen mussten, während ihre Eltern auf Wohnungssuche waren oder arbeiten mussten.
„Luise Besser war nie ohne Hoffnung auf eine bessere Welt, auf Möglichkeiten der Weiter- und Höherentwicklung des Menschseins; sie war getragen von einem unstillbaren Harmonieverlangen und der Festigkeit im christlichen Glauben. Immer wieder waren es die kleinen, scheinbar am Rande liegenden Dinge, in denen sie das große und Erhabene im unendlichen Zusammenhang von Mensch und Natur entdeckte. Von daher stammte ihre tiefe Verehrung der beiden großen Pädagogen Pestalozzi und Fröbel, deren beider Namen sie 1948 – zusammen mit Herman Nohl – in dem wiedergegründeten Fachverband (PFV) fest verankerte.“ [1]
![](https://www.lzpb-hamburg.de/hamburgde/bilder/3569_grab_Louise-Besser.jpg)
Text: Rita Bake
Siehe auch Johanna Goldschmidt
Literatur/Quellen:
- Manfred Berger: Frauen in der Geschichte des Kindergartens: Luise Besser, unter: www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/geschichte-der-kinderbetreuung/manfred-berger-frauen-in-der-geschichte-des-kindergartens/678
- Walter Thorun: Luise Besser 80 Jahre, in: Hamburger Lehrerzeitung Nr. 6, 1969, S. 218.
1 Walter Thorun: … geht kein Weg zurück. Luise Besser – aus ihren Briefen und Bekenntnissen. Ein zeitdokument, bearbeitet und überliefert von Walter Thorun. Hamburg 1994, S. 112.
- Manfred Berger: Frauen in der Geschichte des Kindergartens: Luise Besser, unter: www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/geschichte-der-kinderbetreuung/manfred-berger-frauen-in-der-geschichte-des-kindergartens/678
- Walter Thorun: Luise Besser 80 Jahre, in: Hamburger Lehrerzeitung Nr. 6, 1969, S. 218.
1 Walter Thorun: … geht kein Weg zurück. Luise Besser – aus ihren Briefen und Bekenntnissen. Ein zeitdokument, bearbeitet und überliefert von Walter Thorun. Hamburg 1994, S. 112.