Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Ihre Suche

  • Motivgruppe / Kategorie :  Recht

Gertrud Baer

(25.11.1890 Hamburg - 15.12.1981 Genf)
Frauenrechtlerin, Politikerin, Pazifistin
Paulstraße (heute hier Europapassage) (Wirkungsstätte)
Brahmsallee 24 (Wohnadresse)
Gertrud Baer, Quelle: www.newspapers.com/clip/12767596/german_teacher_detained_by_u_s_the/

Gertrud Baer entstammte einer Hamburger Kaufmannsfamilie, die seit den 1890er-Jahren in Hamburg lebte. Ihr Vater Gustav Baer (1860-1937) betrieb einen Metallwarengroßhandel. Ihre Mutter Sara, geb. Stern (1866-1943 in der Emigration in England gestorben) war die Tochter eines Londoner Oberrabbiners.
Gertrud Baers Schwester Jeanette Baer (geb. 24.12.1903 Hamburg) wurde am 23.6.1943 nach Theresienstadt und von dort am 23.10.1944 nach Auschwitz deportiert. Für sie liegt ein Stolperstein vor dem Haus Brahmsallee 24.
Gertrud Baer, die zweisprachig erzogen worden war, hatte den Beruf der Lehrerin erlernt. Sie arbeitete aber auch als Journalistin und Generalsekretärin, blieb ledig und bekam keine Kinder.
Durch die Mutter, einer Oberrabbinertochter aus London, wurde Gertrud Baer für die Frauenfragen der damaligen bürgerlichen Frauenbewegung interessiert. Die Mutter nahm ihre Tochter mit zu den damals verbotenen Frauenversammlungen, wo sie im Alter von 15 Jahren Lida Gustava Heymann kennenlernte. Mit ihr gründete Gertrud Baer das Hamburger erste Frauenhaus in der Paulstraße. Wo das Frauenhaus einst stand, befindet sich heute in der an dieser Stelle erbauten Europassage eine Erinnerungstafel.
In der Zeit des Ersten Weltkriegs siedelte Gertrud Baer nach München um. Hier wandte sie sich mit Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann öffentlich gegen den Krieg. 1915 nahm sie am Internationalen Frauenkongress in Den Haag und an der Gründung der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) teil. Gertrud Baer richtete in der Münchner Räterepublik im Sozialministerium ein Frauenreferat ein. In den 20er-Jahren emigrierte sie in die USA. Dort war sie für die IFFF ( Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit) tätig. Sie vertrat diese Institution beim Völkerbund und ab 1945 bei der UNO. Außerdem war Gertrud Baer Mitarbeiterin bei der UN-Menschenrechtskommission, Direktoriumsmitglied der Internationalen Liga für Menschenrechte und Herausgeberin der Zeitschrift „Pax et Libertas“.
Text: Rita Bake
Literatur
Florence Hervé, Ingeborg Nödinger: Lexikon der Rebellinnen. Dortmund 1996, S23f.
 

Namen und Zeitepochen

Personensuche

  • (am besten nur Vor- ODER Nachname)

Historisch

 

Geografische Spuren

Meine Straße

Geografisch

 

Schlagworte und freie Suche

Thematische Suche

  • (z.B. Berufe, Gebäude, spezielle Ort)

Themenübersicht auf hamburg.de

Service-Angebote im Überblick