Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Else Rauch

( Else Rauch, geb. Meyer )
(28.6.1888 Lüneburg – am 25.10.1941 deportiert nach Lodz, am 10.5.1942 deportiert ins Vernichtungslager Chelmno, vergast)
Jüdisches Opfer des Nationalsozialismus. Lehrerin
Lutterothstraße 78, Grundschule (Wirkungsstätte)
Namensgeberin für: Else-Rauch-Platz (seit 1995)
Else Rauch wurde in Lüneburg geboren und war das ältestes von drei Kindern von Emma Rauch, geb. Rosenbaum und Gustav Meyer, ein Produktenhändler. 1890 zog die Familie nach Hamburg, wo der Vater als Kaufmann für Elektroartikel arbeitete. 1903 traten die Eltern zum evangelisch-lutherischen Glauben über. Else wurde 1904 konfirmiert und gleichzeitig getauft.
Nach dem Abschluss des Lyceums, besuchte Else Rauch von 1911 bis 1913 das Lehrerinnenseminar und arbeitete danach als Lehrerin, so an der Volksschule Humboldtstraße 78. Bis zu ihrer Heirat wohnte sie in der Wagnerstraße 23. 1922 heiratete sie den Ingenieur Gustav Rauch. Das Paar lebte an der Stadthausbrücke 3, wo Gustav Rauch auch seine Firma betrieb. 1923 trat Else Rauch aus dem Schuldienst aus, 1926 aber wieder ein. 1928/29 wurde die kinderlose Ehe geschieden; Else Rauch ließ sich fortan wieder als „Fräulein“ ansprechen.
Berufliche Schule für Wirtschaft Hamburg-Eimsbüttel, Lutterothstraße; Quelle/Copyright: kulturkarte.de/schirmer|150
Von 1926 bis zur Entlassung aus dem Schuldienst im Jahre 1933 arbeitete sie als Lehrerin an der Grundschule für Knaben, Lutterothstraße 78 und unterrichtete in allen damals in der Unterstufe üblichen Fächern.
1933 wurde Else Rauch nach Einführung des „Arierparagraphen“ aus dem Schuldienst entlassen. Sie wohnte damals in einer kleinen Zweizimmerwohnung der Grindelallee, zurückgezogen und einsam.
Ein Portrait von Else Rauch hängt im Eingangsbereich der Beruflichen Schule für Wirtschaft Hamburg-Eimsbüttel, Lutterothstraße; Quelle/Copyright: kulturkarte.de/schirmer
Am 25. Oktober 1941 wurde Else Rauch ins Getto Lodz nach Polen deportiert. „Frau Rauch verließ das Haus [ Grindelallee] ganz allein und ging ohne Begleitung zuerst zum Polizeirevier, um den Schlüssel abzugeben, und dann zum Logenhaus an der Moorweidenstraße [Sammelplatz für die Deportationen]. Niemand in ihrem Haus fühlte sich stark genug, um sie zu verabschieden. Das mag für Else Rauch besonders bitter gewesen sein“, schreibt ihr ehemaliger Schüler Arthur Riegel, der ein Buch über Else Rauch verfasste.
Von dort wurde sie am 10. Mai 1942 ins Vernichtungslager Chelmno transportiert und vergast. [1]
Text: Rita Bake
Quelle:
1 Arthur Riegel: Else Rauch. Das Schicksal einer Hamburger Lehrerin und ihrer Familie. Hamburg 1995.
 

Namen und Zeitepochen

Personensuche

  • (am besten nur Vor- ODER Nachname)

Historisch

 

Geografische Spuren

Meine Straße

Geografisch

 

Schlagworte und freie Suche

Thematische Suche

  • (z.B. Berufe, Gebäude, spezielle Ort)

Themenübersicht auf hamburg.de

Service-Angebote im Überblick