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Ilse Koegel-Meyer

(27.12.1902 Charlowitz bei Pilsen – 18.9.1979 Hamburg)
Sopranistin, Kammersängerin
Maienweg 41 (Wohnadresse)
Hamburgische Staatsoper/ Stadttheater Dammtorstraße 28 (Wirkungsstätte)
Wie ihre fünf Jahre ältere Kollegin Hertha Faust wurde Ilse Koegel 1932 nach einem Gastspiel als Mimi in Puccinis „La Bohème“ an die Hamburger Oper engagiert. Über Magdeburg und Leipzig war sie nach Hamburg gekommen, wo sie sich bis 1954 eine große Karriere ersang. Ihr Fach war vor allem der lyrische, aber auch der Koloratursopran. Sie sang in Mozart-Opern Pamina, Zerline und Cherubino, in Strauss’ „Rosenkavalier“ die Hosenrolle Octavian, in Beethovens „Fidelio“ die Marzelline. Über ihre Mimi im Februar 1944 schrieb Max Broesike-Schoen, die er in dieser Rolle schon bei ihrem Hamburger Debüt gehört hatte, im „Hamburger Fremdenblatt“ vom 16.2.1944: „Wie sehr sich in der Zwischenzeit ihre Leistung gesanglich und darstellerisch noch verfeinert und vertieft hat, das erwies jetzt ihre Gestaltung in der Neueinstudierung der ‚Bohème‘. Von Haus aus bringt sie für die Mimi, schon in der Erscheinung, den besonderen Reiz auch der anmutigen und liebenswürdigen Färbungen mit leichter Wendung zum Schalkhaften mit. Dazu stimmlich im zarten, hellen Klang, der inneren Gelöstheit des Lyrischen, der feinziselierten Ausdrucksprägung, die Illusion märzfrischer Jungmädchenhaftigkeit. Vom dritten Akt ab, in dem die Mimi immer stärker tragisches Profil gewinnt, steigerte sich der Eindruck, gipfelnd in der tiefergreifenden Schlußszene, die alles das gab, was Puccini mit der Musik der Gestalt an echtem Leben, an zarter Poesie im Tragischen einzuhauchen wußte. Der Tod verliert seine Schrecken: wie bei Verdi erlischt das Dasein im Gefühl einer Erlösung, verklärt von lächelnder Erinnerung an wenn auch nur karg bemessenes Schönes im Leben. Ganz im Sinne Puccinis gab Ilse Koegel hier eine Sonderkunst der pp-Wirkungen, kammermusikalischer Verhaltenheit und Ausdruckstönungen, wie sie nur von überlegener Reife des gesanglichen und künstlerischen Könnens aus erreichbar sind.“
[Ergänzung von Rita Bake: In der NS-Zeit trat Ilse Koegel keiner NS-Organisation bei. Sie war nur Zwangsmitglied in der Reichstheaterkammer. [1] ]
Text: Brita Reimers
Quelle:
1 Staatsarchiv Hamburg 221-11 F (P) 2358
 

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