Hamburger Frauenbiografien

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Martina Wulf

(30.4.1909 Hamburg – 28.11.1982 Hamburg)
Sopranistin, Kammersängerin
Hamburgische Staatsoper/ Stadttheater Dammtorstraße 28 (Wirkungsstätte)
Die Hamburger liebten ihre in der Nähe des Michels aufgewachsene, „mit Vorliebe plattdütsch snackende Deern“ („Hamburger Echo“ vom 22.10.1952) und verliehen ihr bereits mit 26 Jahren den Titel Kammersängerin als Belohnung dafür, dass sie sich weder von Karl Böhm, der sie nach Dresden holen wollte, noch von Heinz Tietjen nach Berlin hatte abwerben lassen. Und sie selbst bestätigte: „Ich bin ein echtes Hamburger Kind und eigentlich auf sehr normale Weise zum Theater gekommen. Die Musikliebe lag in der Familie. Schon in frühester Jugend war es mein Traum, einmal an die Oper zu kommen. Meine Mutter sang selbst sehr gut und meinte, daß aus meiner Stimme etwas werden könnte. So bekam ich meinen ersten Gesangsunterricht. Meine Mutter hatte ein feines Ohr. Sie merkte bald, daß mein erster Unterricht meiner Stimme schadete. Dennoch war dies mein Glück, ich lernte bei dieser Gelegenheit eine bekannte Hamburger Familie und durch diese meinen gegenwärtigen Lehrer kennen, der mich weiter ausbildete. So kam ich nach kurzer praktischer Lehrzeit an das Hamburger Stadttheater, dem ich nun seit drei Jahren angehöre.“ [1]
Ihre Lehrjahre absolvierte das junge Mädchen, das von der berühmten Gesangspädagogin Alma Schadow, der Lehrerin von Lotte Lehmann und Elisabeth Schumann, ausgebildet wurde, an der Volksoper am Millerntor. Hier stand sie allabendlich auf den Brettern, im Chor, in Operetten- und Opernpartien, im Schauspiel und als plattdeutsche Darstellerin in lokalen Revuen. Am Hamburger Stadttheater, dem sie von 1929 bis 1953 fest, bis 1955 als Gast angehörte, avancierte sie schnell zu einem besonderen Liebling und bezauberte durch ihren technisch hervorragenden Koloratursopran und ihr Bühnenspiel. Blondchen in Mozarts „Entführung aus dem Serail“, Despina in seiner „Cosi fan tutte“, Susanna in „Figaros Hochzeit“, Gilda in Verdis „Rigoletto“, Adele in der „Fledermaus“ waren ihre Rollen. Neben mehr als 90 Opernpartien erarbeitete sich Martina Wulf ein reiches Konzert- und Oratorienprogramm.
Text: Brita Reimers
1 Hamburger Fremdenblatt 9.4.1932.
 

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