Hamburger Frauenbiografien
Charlotte Embden
( Charlotte Embden, geb. Heine )
![](https://www.lzpb-hamburg.de/hamburgde/bilder/3223_Charlotte_Embden.jpg)
„Aufgewachsen in ihrer Geburtsstadt als Tochter des Tuch- und Manufakturkaufmanns Samson Heine (1764-1828) und seiner Ehefrau Betty (ursprünglich Peira), geborene van Geldern (1771-1859), erhielt sie wie ihre drei Brüder Heinrich, Gustav und Maximilian eine an liberalen und aufklärerischen Werten orientierte Erziehung, die den Weg der Assimilierung ebnen sollte.
(Ausschnitt aus dem Szenischen Rundgang "Immer wieder Theater mit den Frauen", (Sprecherinnen: Rita Bake, Herma Koehn))
In Düsseldorf besuchte sie eine von Nonnen geleitete Klosterschule. Die Erziehung des Mädchens lag wesentlich in der Hand der Mutter.“ 1)
Im März 1820, nachdem ihr kranker Vater 1819 in Düsseldorf bankrott gemacht hatte, zog sie mit ihrer Mutter und den beiden Brüdern Gustav und Maximilian nach Hamburg, wo Verwandte wohnten Ihr Vater war schon nach Hamburg vorausgereist. Die Familie wurde vom Bruder des Vaters, dem Bankier Salomon Heine finanziell unterstützt. „Dauerhaft wurde die Familie, die sich zwischenzeitlich zunächst in Oldesloe, dann ab Juli 1822 in Lüneburg aufhielt, erst ab 1828 in Hamburg ansässig. In diesem Jahr starb Charlottes Vater.“ 2)
![](https://www.lzpb-hamburg.de/hamburgde/bilder/3223_immer-wieder-theater-mit-frauen-emden.jpg)
In den 1840er Jahren fungierte Charlotte Embden als Salonnière. Der Embden’sche Salon wurde zu einem Treffpunkt für viele Persönlichkeiten des kulturellen Lebens.
Heinrich Heine war oft Gast im Hause Embden. Charlotte Embden arbeitete ihrem Bruder zu, beschaffte ihm aus Hamburger Bibliotheken notwendige Bücher und führte häufig die Verhandlungen mit Heines Verleger Julius Campe. Sie selbst schrieb viele Briefe, aus denen ihr Lebenswandel erfahrbar wird. Ihre Erinnerungen an ihren Bruder liegen als unveröffentlichtes Manuskript vor.
![](https://www.lzpb-hamburg.de/hamburgde/bilder/3223_grab-charlotte-embden.jpg)
Nach Heinrich Heines Tod (1856) besuchten viele Schriftsteller und Literaturhistoriker und 1887 sogar Kaiserin Elisabeth von Österreich Charlotte Embden, um mehr über den Bruder zu erfahren.
Text: Dr. Rita Bake
Quelle:
1-3) Dirk Brietzke: Charlotte Embden, in: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Personenlexikon. Bd. 4. Göttingen 2008, S. 93-94.
1-3) Dirk Brietzke: Charlotte Embden, in: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Personenlexikon. Bd. 4. Göttingen 2008, S. 93-94.