Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Anke Fuchs

( Anke Fuchs, geb. Nevermann )
(5.7.1937 Hamburg – 14.10.2019 Wilhelmshaven)
Politikerin (SPD), Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft
Rathausmarkt (Wirkungsstätte Rathaus)
Anke Fuchs, Tochter des ehemaligen Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Paul Nevermann (SPD) (1902-1979) und seiner Frau Grete, geb. Faden (1907-1973) ging wie ihre beiden Brüder Jan Nevermann (1935-2018) und Knut Nevermann (geb. 1944) in die Politik. 1956, im Jahr als sie Abitur machte, wurde sie Mitglied der SPD. Im selben Jahr begann sie ein Studium der Rechtswissenschaften. Nach ihrem Zweiten juristischen Staatsexamen war sie von 1964 bis 1968 Referentin für Arbeitsrecht und Sozialpolitik beim DGB-Bezirk Nordmark.
Am 24.2.1971 wurde Anke Fuchs, deren politische Karriere vom Ortsverein über Kreisvorstand, Landes- und Bundesparteivorstand (ab 1979), zum Präsidium (1986-1991) und zur Bundesgeschäftsführerin der SPD führte, in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Zu dieser Zeit waren ihr Sohn und Tochter sechs und zwei Jahre alt. Durch gute Organisation zu Hause, Hilfe von Seiten der Mutter, dem Ehemann und einer Haushaltshilfe konnte ein Stück Privatleben weitergeführt werden.
Doch Anke Fuchs war nur kurze Zeit Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft. Schon am 31.12.1971 schied sie aus, denn sie war zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied der IG Metall nach Frankfurt am Main gewählt worden. „Hier war sie die erste Frau, die dem Geschäftsführenden Vorstand der IG Metall als Mitglied angehörte und setzte in dieser Funktion entschlossen und leidenschaftlich für die Stärkung der berufstätigen Frau ein.“ [1]
1977 holte Helmut Schmidt sie in die damalige Bundeshauptstadt nach Bonn und Anke Fuchs wurde Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung. „Dort war sie vornehmlich mit Fragen der Rentenreform befasst, widmete sich aber auch mit großem Engagement der Gleichstellung von Mann und Frau bei der Hinterbliebenenversorgung.“ [1]
Von 1980 bis 2002 war Anke Fuchs Bundestagsabgeordnete (SPD). Sie wurde Staatssekretärin und war von April bis Oktober 1982 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit. Nach der im Oktober 1982 erfolgten Bundestagswahl war Helmuth Kohl Bundeskanzler geworden und Anke Fuchs schied aus der Bundesregierung aus.
Anke Fuchs war auch als stellvertretende Fraktionsvorsitzende ihrer Bundestagsfraktion tätig und von 1987 bis 1991 als erste Frau Bundesgeschäftsführerin der SPD. Von1998 bis 2002 fungierte sie als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. [2]
“Bei der Wahl des ersten Sächsischen Landtags nach dem Ende der DDR am 14. Oktober 1990 kandidierte sie gegen Kurt Biedenkopf als Spitzenkandidatin der SPD. Sie war damit die erste Frau, die überhaupt bei Landtagswahlen in Deutschland an der Spitze einer Volkspartei stand. Das Ziel, Ministerpräsidentin zu werden, konnte sie aufgrund des schlechten Abschneidens ihrer Partei nicht erreichen. (…)
Neben ihren politischen Ämtern hatte Anke Fuchs auch noch andere Ämter inne. So war sie „von 1995 bis 2007 (…) Präsidentin des Deutschen Mieterbundes, ein Amt, das vorher schon ihr Vater innegehabt hatte. Außerdem war sie von 2003 bis 2010 Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung. Des Weiteren war sie Vorsitzende des Aufsichtsrates der DMB Rechtsschutz-Versicherung AG.“ [3]
Quelle:
1 Die Friedrich-Ebert-Stiftung trauert um ihre ehemalige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende Anke Fuchs, Bundesministerin a.D. , unter: www.fes.de/beitraege/wir-trauern-um-anke-fuchs
2 Vgl. Inge Grolle, Rita Bake: „Ich habe Jonglieren mit drei Bällen geübt“. Frauen in der Hamburgischen Bürgerschaft 1946 bis 1993. Hamburg 1995, S. 340.
3 Wikipedia, Eintrag: Anke Fuchs, unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Anke_Fuchs abgerufen 19.11.2020.
 

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