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Nanette Lehmann

(31.12.1920 Colbitz bei Magdeburg – 27.12.1999 Hamburg)
Malerin, Bildhauerin, Keramikerin
Sigrunweg 18 (Wohnadresse und Atelier)
Sülldorfer Kirchenweg 151, bestattet auf dem Blankeneser Friedhof, dort anonym beim Jona
Nanette Lehmann begann ihre künstlerische Laufbahn mit einer Töpferlehre bei Otto Beyer in Thüringen. Von 1939 bis 1941 war sie Schülerin der Staatlichen Keramischen Fachschule in Bunzlau. Die Kunsthistorikerin Maike Bruhns schreibt über Nanette Lehmann: „Ursprünglich ausgebildete Keramikerin, die sich mit keram. Arbeiten einen Namen machte. 1948 Niederlassung in Hamburg. Von 1950 Aufträge für ‚Kunst am Bau‘. Ende der 1950er-Jahre Bau eines eigenen Hauses in Hamburg-Rissen, Sigrunweg, wo sie seit Anfang der 1960er-Jahre mit H. Spangenberg zusammenlebte und -arbeitete.“ [1] Herbert Spangenberg (1907-1984) war ebenfalls Maler und in erster Ehe verheiratet gewesen mit Hilmar Wüstfeld, mit der er eine Tochter hatte. Die Trennung des Paares erfolgte 1966 Zwei Jahre zuvor war er zu Nanette Lehmann in den Sigrunweg gezogen.“ [2]
Nanette Lehmann erhielt auch Aufträge für Schulen, so z. B. 1957 für die „Schule Hinter der Lieht“: Drachensteigen. 1963 übernahm sie für die Schule Hirtenweg die Wandgestaltung. 1965 schuf sie für das Einkaufszentrum Försterweg einen Rieselbrunnen, 1990 in Ottensen Am Born 17: eine Stele mit Schiffsschrauben und für die Flussschifferkirche das Altarbild. [3] In der Heynemannstraße 5 in Hamburg-Langenhorn steht eine von Nanette Lehmann aus Bronze gefertigte Katze. Für die Cornelius-Kirche in Hamburg Fischbek schuf sie 1964 das einzigartige Taufbecken, ein massiver Kubus aus Acrylglas, in dem die Taufschale kugelförmig eingeschliffen ist.
Ausstellungen hatte sie z. B. 1989 im Schloss Reinbek, 1957 bei der Internationalen Gartenausstellung. [3] Im Museum für Kunst und Gewerbe befinden sich ihr Nachlass und Möbel. [4] Ebenso sind Werke von ihr in der Sammlung Thiemann, im Düsseldorfer Hetjen-Museum und in einem Museum in Tokio zu finden.
1955 erhielt Nanette Lehmann den Förderpreis der Deutschen Keramischen Gesellschaft.
Über Nanette Lehmanns Werke schreibt Maike Bruhns: „Keramische Werke mit glatter Oberfläche und harmonischen Flächenverläufen (Katze, Kuh u. a.). Werke in Beton, Bronze, Glas. Zeichnerische Bildflächengestaltungen in Schwarz-Weiß, durch die sie zur Monotypie fand (…). Bildwerke eigener Prägung, Entwicklung zur Spezialistin. Motiv und Gestaltung verschmelzen zu untrennbarer Einheit. Malerisch-graph. Reichtum in zahlr. Abstufungen und Strukturen bei Integration expressionistischer, surrealer u. kubistischer Stilelemente. Stillleben, Personen, Tiere, Zirkus, Musik, Literatur, Mythologie der Antike (…).“ [5]
Zusammengestellt von Rita Bake
Quelle:
1 Maike Bruhns: Nanette Lehmann, in: Der Neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump (1912). Hrsg. Von Familie Rump. Ergänzt, überarbeitet und auf den heutigen Wissensstand gebracht von Maike Bruhns. 2. Aufl. Neumünster/Hamburg 2013, S. 263.
2 Maike Bruhns: Herbert Spangenberg, in: Der Neue Rump, a. a. O., S. 433.
3 Vgl. Maike Bruhns, Nanette Lehmann, a. a. O., S. 263f.
4 Vgl. Maike Bruhns,Nanette Lehmann, a. a. O., S. 264.
5 Maike Bruhns, Nanette Lehmann, a. a. O. S. 263.
 

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