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Landfrauenverband Hamburg e.V.

Brennerhof 124 (heute)
Rahlstedter Straße 30 (1950er-Jahre)
Der Landfrauenverband Hamburg ist seit Jahrzehnten Mitglied des Landesfrauenrates Hamburg und wurde 1948 gegründet. Heute besteht er aus 12 Ortsvereinen mit rund 1500 Mitgliedern.
„Die historische Entwicklung der Frauenbewegung auf dem Land begann 1898 in Rastenburg/Ostpreußen unter der Führung von Elisabeth Boehm, in Form von landwirtschaftlichen Hausfrauenvereinen. Diese anfangs primär von ostdeutschen Frauen getragene Interessenvertretungen auf dem Lande lebender Frauen zielte, bedingt durch wirtschaftliche und sozialgeschichtliche Faktoren, zunächst auf ländlich-hauswirtschaftlicher Weiterbildung und Schaffung günstiger Absatzmöglichkeiten der Produkte. Dabei wurden auch die kulturellen Aspekte im Vereinsleben nicht außer acht gelassen. Die Vereinsidee breitete sich in nicht einmal 40 Jahren über das gesamte Deutsche Reich aus. Der Zusammenschluß der Vereine zum Reichsverband landwirtschaftlicher Hausfrauenvereine ist die Vorgängerorganisation des Deutschen Landfrauenverbandes. Ein tragendes und prägendes Element der weiblichen Interessenvertretung auf dem Land war vorrangig die großagrarisch-protestantische, oft adelige Führungsschicht, die die maßgeblichen Entscheidungen traf, und nicht etwa die Landarbeiterinnen oder Bäuerinnen aus den Provinzen. Die landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine strebten nach besseren Bedingungen für alle in der Landwirtschaft arbeitenden Frauen. Sie sahen sich aber nicht in Opposition zu den männlichen Vertretern ihres Berufsstandes. Sie versuchten, anstehende Probleme in konstruktivem Miteinander zu lösen. Die Landfrauenvereine waren vor allem an einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation interessiert. Dennoch verstanden sie sich als Teil der Frauenbewegung. Im Dritten Reich wurden der Reichsverband landwirtschaftlicher Hausfrauenvereine 1934 zwangsweise in den Reichsnährstand überführt. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten auf dem Lande lebende Frauen erneut Organisationen, die sich um die soziokulturelle und wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum kümmern sollten, sogenannte Landfrauenvereine. 1948 schlossen sie sich zum Deutschen Landfrauenverband zusammen. Einschneidende strukturelle Veränderungen im Agrarsektor und auf gesellschaftlich-politischer Ebene ließen allerdings eine Neuorientierung notwendig werden. Nicht nur Bäuerinnen – jede auf dem Land lebende Frau wurde angesprochen,“ heißt es in einer zusammenfassenden Darstellung des Buches: Die Landfrauenbewegung in Deutschland. Zur Geschichte einer Frauenorganisation unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1898-1933“ von Christina Schwarz aus dem Jahre 1990. ( digitale-kulturanthropologie.de/buecher/studien-zur-volkskultur-in-rheinland-pfalz/die-landfrauenbewegung-in-deutschland/)
Über die Historie des Landfrauenverbandes Hamburg heißt es auf dessen Website: „Am 18. November 1948 gründeten 35 Bäuerinnen den Landfrauenverband Hamburg. Sie wussten, nur gemeinsam würden in diesen schwierigen Zeiten, in denen vom Wirtschaftswunder der späteren Jahre noch keine Rede war, die Aufgaben anzupacken sein, die eine Landfrau allein nicht schaffen konnte. Die Landfrauen in jenen Jahren waren besonders stark gefordert. Sie trugen die Verantwortung für Heim und Familie ebenso wie für die Gärten und Felder. Hinzu kam, dass die Bevölkerung in den großen Städten in den vergangenen Jahren nur durch die unermüdliche Arbeit der Landfrauen überleben konnten. Sie mussten mit ihren landwirtschaftlichen Erzeugnissen die Städter versorgen. Das Kriegsende lag gerade drei Jahre zurück, die Währungsreform wenige Monate. Viele Ehemänner waren gefallen, vermisst oder noch in Gefangenschaft. Die Last des Alltäglichen ruhte allein auf den Frauen, auch in vielen landwirtschaftlichen Betrieben. Der neu gegründete Verband bestand zunächst nur aus Einzelmitgliedern. Sehr schnell kam man jedoch zu der Einsicht, dass eine intensive, erfolgversprechende Arbeit nur in Gruppen geleistet werden konnte. So bildeten sich in kürzester Zeit Vereine, in denen die Landfrauen gezielter arbeiten konnten.
Alle gemeinsam gehören sie heute zum LandFrauenverband Hamburg e.V.. Aufgaben und Ziele des LandFrauenverbandes waren von Anfang an die Information und Fortbildung der Mitglieder auf beruflichem, politischem und kulturellem Gebiet. Besonders wichtig waren neben der Mitgestaltung und Verbesserung der Lebensverhältnisse die Wahrnehmung und Vertretung der Interessen der Landfrauen in berufsständischen Gremien und im öffentlichen Leben.“ www.hamburger-landfrauen.de/historie.html
Zu den heutigen Zielen des Landfrauenverbandes Hamburg heißt es auf dessen Website:
„Unsere Ziele
• unseren Mitgliedern auf beruflichem, politischem und kulturellem Gebiet zu informieren und Fortbildungen anzubieten
• das Selbstbewusstsein der Frauen zu stärken, um die verschiedenen Lebenssituationen von Familie, Haushalt und Beruf besser bewältigen zu können
• Frauen besser zur Mitwirkung in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens zu befähigen
• die soziale Sicherung der Frau und die Alterssicherung der landwirtschaftlichen Familie zu verbessern
• die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf dem Lande mitzugestalten und zu verbessern
• das Gemeinwesen und das kulturelle Leben mitzugestalten
• den Dialog zwischen Verbraucher und Erzeuger zu stärken
Der Landfrauenverband Hamburg hat sich zur Aufgabe gemacht, auch Kindern das Landleben näher zu bringen.“ www.hamburger-landfrauen.de/landfrauenverband-hamburg-home.html
Der LandFrauenverband ist Teil der Frauenbewegung Auf der Website des bundesweiten Landfrauenverbandes heißt es in der Rubrik „Gerechte Chancen“: „Wer auf dem Lande zu Hause ist, kennt die geschlechterbedingten Barrieren, die Frauen hindern, am wirtschaftlichen, politischen und sozialen Leben teilzunehmen. Die Folgen sind unterbezahlte Teilzeitjobs und der tägliche Stress mit einer unzureichenden Infrastruktur. Parallel dazu liegen weibliche Wissens- und Erfahrungswerte brach oder gehen durch Abwanderung verloren.“ www.landfrauen.info/themen/gerechte-chancen/
Auch für die Forderungen der Frauenbewegung wie „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, Equal-Pay-Day, Frauenquote etc. setzt sich der Landfrauenverband ein.
 

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