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Liberale Frauen Hamburg e.V.

Die „Liberalen Frauen“ wurden 1990 in Hamburg gegründet und sind ein politisch unabhängiger Verein, der der FDP nahesteht. In Wikipedia heißt es zur Geschichte des Vereins: „1972 verabschiedete die FDP als erste der Bundestagsparteien ein Programm zur Gleichberechtigung der Frau. 1987 beschloss der Bundesvorstand der FDP einen Frauenförderplan mit dem Ziel, den Anteil der Frauen in den Vorständen und Parlamenten zu erhöhen. Auf dem dritten Frauenkongress der FDP in Hamburg im Herbst 1990 wurde aus den Reihen der 600 Teilnehmerinnen Kritik an der Frauenförderpolitik der FDP geäußert. Daraufhin wurde auf Initiative von Irmgard Adam-Schwaetzer die Bundesvereinigung Liberale Frauen e.V. gegründet. Dieser Verband stand zunächst neben bereits bestehenden Frauenorganisationen der FDP. So gab es beispielsweise FDP-Frauenausschüsse in NRW oder FDP Landesarbeitskreise wie in Niedersachsen [und auch in Hamburg die Landesfrauengruppe der FDP, die Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Frauenorganisationen (ahf, später: Landesfrauenrat Hamburg war]. Die Gründung der Liberale Frauen fand daher keine Unterstützung durch den Parteivorsitzenden Otto Graf Lambsdorff und der Generalsekretärin Cornelia Schmalz-Jacobsen.“ de.wikipedia.org/wiki/Liberale_Frauen
In der Satzung des bundesweiten Vereins der „Liberalen Frauen“ steht zum Thema Gleichberechtigung: „Zweck des Vereins ist, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Gesellschaft in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht zu fördern und durchzusetzen. Dies soll durch die gleichberechtigte und partnerschaftliche Verteilung und Anerkennung von beruflicher Arbeit, Familienarbeit und ehrenamtlicher Tätigkeit erreicht werden. Der Zweck soll insbesondere erreicht werden durch:
1. intensive und kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit
2. Bildungsveranstaltungen
3. Zusammenarbeit mit anderen Frauenorganisationen auf nationaler und internationaler, insbesondere auf europäischer Ebene. Der Verein strebt eine enge Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Frauenverbänden in anderen Staaten mit dem Ziel an, eine überstaatliche Ordnung im Geiste liberaler, partnerschaftlicher und demokratischer Lebensauffassung herbeizuführen. Der Verein strebt die Mitgliedschaft in internationalen Frauenverbänden an.“
Und in seinem Grundsatzprogramm heißt es: „Die Zukunft gehört denen, die es schaffen, die Bedürfnisse von Frauen und Männern gleichermaßen zu erfassen und in politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen umzusetzen (Gendergesellschaft). Daher kommt es heute nicht mehr nur darauf an, Frauenpolitik zu betreiben, um weiterhin bestehende Nachteile aktiv auszugleichen. Vielmehr steht im Fokus der Liberalen Frauen das Anliegen, Gesellschaftspolitik so zu gestalten, dass die spezifischen Ausgangsbedingungen beider Geschlechter berücksichtigt und Frauen wie Männern gleiche Chancen eröffnet werden. Mit dieser Idee muss auch von Liberalen die Reformdiskussion neu gedacht werden. (…) Der frühkindlichen und schulischen Bildung kommt die Aufgabe zu, sich von meist noch vorherrschenden traditionellen Rollenbildern zu lösen und gleichberechtigte Lebensmuster für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer beispielsweise in den Lehrmitteln wie Schulbüchern zu vermitteln. Dazu gehört, dass in Kindertageseinrichtungen und Schulen Erzieher und Erzieherinnen, Lehrer und Lehrerinnen tätig sind, damit gerade auch Jungen in Kindergarten und Grundschule männliche Vorbilder und Schülerinnen beispielsweise die Gymnasialdirektorin erleben. Die gesamte Pädagogik muss weitaus gender-sensibler werden als bisher und auf die unterschiedlichen Lernweisen und Interessen von Mädchen und Jungen so eingehen, dass Jungen besser in ihren sprachlichen und Mädchen in ihren naturwissenschaftlichen Fähigkeiten gefördert werden. (…) Berufswechsel sind heute Frauen aufgrund ihrer häufigen Patchworkbiographien eher geläufig als Männern, gehen aber meist einher mit einem drastischen Karriereknick. Männer stehen stärker unter dem gesellschaftlichen Druck einer geradlinigen, ununterbrochenen beruflichen Entwicklung. Beides ist in einer modernen Wissensgesellschaft überholt. Wir müssen die Forderung nach lebenslangem Lernen ernst nehmen und informelles Lernen wertschätzen. Frauen und Männern muss es möglich sein, im Leben unterschiedliche Berufschancen in jedem Lebensalter zu ergreifen und Fähigkeiten und Wissen, das sie in Phasen der Familienarbeit oder der freiwilligen Arbeit erworben haben als Gewinn in den nächsten Berufsabschnitt einzubringen. Es ist höchst widersprüchlich, Managern teure Kurse zur Erlangung „sozialer Kompetenz“ zu finanzieren, diejenigen, die diese Kompetenz während der Elternzeit oder während Pflegezeiten ganz selbstverständlich erworben haben am Arbeitsmarkt schlechte Chancen einzuräumen. (…) Die Wünsche junger Frauen auf eine freie, selbstverantwortete Lebensgestaltung sind genauso zu respektieren und in den vom Staat gesetzten Rahmenbedingungen zu berücksichtigen wie die anderer gesellschaftlicher Gruppen. Frauen tragen auch heute noch die Hauptlast der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit. Ihr sehr hoher Bildungsstand mit häufig besseren Abschlüssen als die junger Männer vergleichbarer Ausbildung, den die meisten in einer erfolgreichen beruflichen Laufbahn einsetzen wollen, machen den Ausbau der Kinderbetreuung zu einer vorrangigen Aufgabe von Staat und Gesellschaft.
Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Deshalb brauchen sie Unterstützung auf ihrem Weg durch Hierarchien und Netzwerke zu geben. Ein sinnvolles Programm zu diesem Ziel ist das ‚Mentoring‘, in dem erfahrene Frauen dem Nachwuchs auf ihrem oft steinigen Weg helfen. Durch regelmäßige Treffen baut sich eine individuelle Beziehung auf, in der Probleme im vertrauensvollen Gespräch zwischen Mentorin und Mentee geklärt werden. So werden Tipps, Erfahrungen und Ideen weitergegeben. Mentoring-Programme werden erfolgreich in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft praktiziert, damit bereits erworbenes Potential nicht verloren geht. (…) Um Wahlfreiheit bei der Verteilung von Familien- und Erwerbsarbeit zu erreichen, muss in der gesetzlichen Rentenversicherung die Hinterbliebenenrente erhalten bleiben, da alle Rentensplittingmodelle zu unzureichenden Renten führen. (…) Der Wohlfahrtstaat ist am Ende, vom Gesundheitssystem bis hin zum Strafvollzug kann der Staat die Bedürfnisse der alternden Gesellschaft nicht allein erfüllen. Die ‚freiwillige Arbeit‘ (das Ehrenamt, bürgerschaftliches Engagement) wird heute immerhin schon von mehr als 1/3 der Gesellschaft geleistet. Das wird aber in Zukunft nicht ausreichen, ignoriert auch die Kräfte, die in der Gesellschaft vorhanden sind, sowohl bei Jüngeren, die in Zeiten von Arbeitslosigkeit, im „Sabbatjahr“ oder während der Erziehungszeit eine Aufgabe außerhalb der Familie suchen, als auch bei den ‚jungen Alten‘. Es gilt, enormes ungenutztes Potential zu aktivieren. Die Talente von Männern und Frauen sind mit dem Eintritt in den Ruhestand durch Erfahrung abgerundet, während oder nach der Phase der Kindererziehung gereift, während der Arbeitslosigkeit wollen sie gefragt sein. Wer seinen Haushalt und die Kindererziehung oft verbunden mit eigener Erwerbstätigkeit gemanagt hat, wird vielleicht gern noch ein Netzwerk für Stadtteilbetreuung aufbauen und betreiben. Oder einen Einkaufsring für Gehbehinderte managen. Wer aus der Gefahr der Vereinsamung ausbrechen möchte, trifft sich vielleicht gern mit anderen zum Outdoor-Service für alte Menschen oder zum Zeitzeugenprogramm für Alte und Junge, zur Kinderbetreuung für überlastete Eltern.
In freiwilliger Arbeit betriebene Kompetenzzentren in der Region oder in Großstädten mit Stadtteilbezug können Anlaufstellen und Börse für Ideen und Menschen mit ungenutzten Talenten sein, die in freiwilliger Arbeit eine Chance für ihren ‚zweiten oder dritten‘ Beruf sehen – zu Zeiten, die sie selbst festlegen und Bedingungen, die sie selbst bestimmen. Mit Projektbezug oder als Dauerengagement, ohne Entlohnung aber mit Kostenersatz. In diesen Kompetenzzentren wird auch für jeden, der das will, das Stundenguthaben geführt, das als Tauschbörse zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben geleistete freiwillige Arbeit zu später als Leistung z.B. in der Pflege abzurufende Anwartschaften ummünzt. Das alles steht unter dem Motto: jede Leistung ist etwas wert – Zufriedenheit, Gesellschaft, Beistand. (…) Die Realität des Zusammenlebens von Erwachsenen und Kindern hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten erheblich gewandelt. Bundesweit steigt die Anzahl der Kinder in Ein-Eltern-Familien und in sog. Patchwork-Familien. Leider nimmt auch die Zahl der Paare zu, die auf Kinder verzichten, die Geburtenrate liegt am Ende der Vergleichsskala in Europa. Gleichzeitig steigt die Zahl der Kinder, die dauerhaft von Sozialhilfe abhängig sind und schon deshalb Schwierigkeiten haben, als Kinder Selbstbestimmung und Selbstverantwortung zu erfahren.
Zukunft mit Kindern muss deshalb das Motto von Politik sein. Dazu brauchen Familien ausreichende finanzielle Grundlage. Die Umgestaltung des Steuersystems nach liberalen Vorstellungen mit gleich hohen Grundfreibeträgen für jeden Menschen, gleich ob Erwachsener oder Kind, ist ein solcher familienfreundlicher Ansatz, der durch die Einführung der Individualbesteuerung ergänzt werden soll. Durch besondere Anstrengungen bei der Integration arbeitsfähiger Erwachsener in den ersten Arbeitsmarkt, aber auch durch eine Weiterentwicklung der Sozialhilfe zum Bürgergeld (der Zusammenlegung steuerfinanzierter Sozialleistungen zu einer Leistung, die als ‚Negativsteuer‘ vom Finanzamt ausgezahlt wird) sollen Kinder unabhängiger von staatlicher Bevormundung werden.
Neben ausreichenden finanziellen Möglichkeiten brauchen Eltern Begleitung bei der Vorbereitung auf die Elternschaft und vor allem während der ersten Jahre eines Kindes. Das soll durch Schwangerschaftsvorbereitungskurse und Elternbriefe erreicht werden, die Eltern jeweils in partnerschaftlicher Weise auf Pflichten und Entwicklungen aufmerksam machen.
Kinder brauchen Mütter, Kinder brauchen Väter. Sie brauchen Bezugspersonen, auf die sie sich verlassen können. In den rechtlichen Beziehungen zwischen Eltern und Kindern ist deshalb einiges neu zu regeln. Das Kindeswohl muss im Mittelpunkt stehen. (…) Besonders die Erhöhung der Erwerbsquote von Müttern muss durch den Ausbau einer bedarfsgerechten Infrastruktur zur Kinderbetreuung ermöglicht werden. Die meisten Mütter in Deutschland sind in weitaus geringerem Umfang berufstätig als sie und ihre Partner es sich wünschen. In kaum einem Land liegen gewünschte und realisierte Erwerbsmuster von Eltern so weit auseinander wie in Deutschland. Auch immer mehr Väter wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weil sie ihre Vaterrolle aktiv ausfüllen möchten. Die bessere Vereinbarkeit beider Lebenswelten bleibt daher eine zentrale Aufgabe im Sinne beider Geschlechter.“ www.liberale-frauen.de/index.php/grundsatzprogramm
 

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