Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Ihre Suche

  • Motivgruppe / Kategorie :  Berufe

Konvent Evangelischer Theologinnen

(Konvent evangelischer Theologinnen in Nordelbien e.V.; Konvent evangelischer Theologinnen in der Nordkirche)
Loogeplatz 14-16 (ehemals)
Regionalgruppen Hamburg-Ost, Bramfeld, Volksdorf und Umgebung; Rudolphiplatz 9: Regionalgruppe Hamburg – Mitte, Alster – Ost
Siehe auch Portrait: Dorothee Sölle
Siehe auch Portrait: Marianne Timm
Siehe auch Portrait: Anna Lydia Katharina Gombert
1980 gründete sich der 'Konvent evangelischer Theologinnen in Nordelbien e.V.'. Im Zuge der Nordkirchengründung fusionierte der Konvent 2012 mit dem Theologinnenkonvent in Mecklenburg zum Konvent evangelischer Theologinnen in der Nordkirche e. V.. Auch Theologinnen aus der ehemaligen Landeskirche Pommern traten dem Verein bei. Seit 1994 ist der Konvent korporatives Mitglied im Konvent Evangelischer Theologinnen in Deutschland, der 1925 gegründet wurde. Dieser Konvent ist der Berufsverband evangelischer Frauen, die Pastorinnen sind oder in der Ausbildung zur Pastorin nach dem ersten theologischen Examen stehen.
1925 wurde der Konvent Evangelischer Theologinnen in Deutschland von Frauen gegründet, die ohne kirchenrechtliche oder finanzielle Absicherung den Schritt in das Theologiestudium wagten. Frauen, die zu dieser Zeit in der evangelischen Kirchen arbeiten wollten, waren zu großem Verzicht und Beschränkungen hinsichtlich der späteren Anstellung des Betätigungsfeldes und der finanziellen Vergütung bereit. Ziel des Konvents war die rechtliche Gleichstellung der Theologinnen mit ihren männlichen Kollegen, den evangelischen Pfarrern. Der Weg dorthin war lang und mühevoll. 1925 stellte die examinierte Theologin Sophie Kunert in der Landeskirche Hamburg einen Antrag auf Ordination. Wäre dieser positiv beschieden worden, wäre Hamburg die erste Landeskirche gewesen, die eine Frau zur Pastorin ordiniert hätte Es wurde zwei Jahre diskutiert. Dann wurde der Antrag abgelehnt. Frauen konnten nur Pfarramtshelferinnen werden oder für besondere "weibliche" Dienste zugelassen werden. Eine Gleichstellung mit männlichen Theologen gab es lange Zeit nicht. Erst 1969 wurde in Hamburg ein Pastorinnengesetz verabschiedet, bereits im Dienst stehende Pfarramtshelferinnen wurden automatisch zu Pastorinnen. Verheiratete Pastorinnen aber wurden in ihren Rechten eingeschränkt. Erst 1979 wurden alle Einschränkungen aufgehoben. Seither gilt: "In das Dienstverhältnis als Pfarrer können Männer und Frauen berufen werden, die die Anstellungsfähigkeit erworben haben und ordiniert sind."
Der Konvent evangelischer Theologinnen in Nordelbien e. V. war Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Frauenorganisationen (ahf). Die ahf unterstützte die Hamburger Theologinnen mehrfach energisch auf dem Weg zur Gleichstellung, indem sie auf Beschluss des Plenums Vertreterinnen zur Rücksprache mit Mitgliedern der Kirchenleitung entsandte.
Über die Anfänge des „Konvents evangelischer Theologinnen in Nordelbien e.V:“ schreiben Uta Knolle und Eva Jürgensen in der Festschrift zum 25 jährigen Bestehen des Konventes: „Die 70er Jahre waren für uns eine Zeit innerer und äußerer Bewegung. Wir wurden wach im Blick auf unsere privaten Lebensumstände und auf unsere Stellung als Frauen in der Kirche. Vieles stellten wir in Frage, was wir bisher selbstverständlich hingenommen hatten. Die Zeit war politisch hoch geladen (…) Immer mehr Frauen engagieren sich in gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen. Theologinnen veröffentlichen Bücher, die frauentheologische und andere Themen behandeln. (…)
Für uns evangelische Theologinnen waren drei Ereignisse bewegend und ermutigend: 1: Die in Berlin 1974 vom Frauenreferat des ÖRK einberufene Weltkonsultation zum Thema ‚Sexismus in den 70er Jahren‘. Erstmalig wird diese Thematik weltweit in der Kirche erörtert, die Vokabel Sexismus gab es im Deutschen bis dahin nicht. 2. Das veränderte Pfarrerdienstrecht der VELKD von 1979: endlich volle Gleichberechtigung für Frauen und Männer im Pfarrerdienstrecht. Voraufgegangen waren in einem langen, mühsamen Prozess im Norden: die erste Frauenordination in Lübeck schon 1958, in Schleswig–Holstein 1967, in Hamburg 1969 – allerdings mit Einschränkungen: In einer Gemeinde dürfen nicht mehr als die Hälfte der Pfarrstellen mit einer Pastorin besetzt werden. Bei Stellenausschreibung kann sich der Kirchenvorstand grundsätzlich gegen die Besetzung mit einer Frau aussprechen.
Die sogenannte ‚Zölibatspflicht‘ entfällt erst 1970. Erst seit 35 Jahren arbeiten Frauen als Pastorinnen unabhängig davon, ob sie verheiratet sind oder nicht. 3. . Die 1. Feministische Werkstatt 1979 in Bad Boll, an der nordelbische Frauen teilnahmen, und das Zusammengehen mit der politischen Frauenbewegung: Mit anderen zusammen beteiligen einige Theologinnen sich u.a. in Hamburg an der ‚Frauenwoche‘ [siehe. Hamburger Frauenwoche] an der Universität und bieten feministisch-theologische Seminare an. Wir lassen uns von den politischen Frauen inspirieren. (…) Die Begegnung mit den vielen anderen Frauen bestärkt uns in unserem Vorhaben, einen verbindlichen Zusammenschluss der Kirchenfrauen anzustreben. (…) Es bewegt uns die Frage: Wollen wir einen Zusammenschluss in der Kirche arbeitender Frauen oder einen der Berufsgruppe der Theologinnen? Eva Jürgensen und Uta Knolle suchen Rat bei Eva Rühmkorf, der ersten Leiterin der Hamburger ‚Leitstelle zur Gleichstellung der Frau.‘ Sie rät zu einem Berufsverband der Theologinnen, weil nur so eine sinnvolle, eindeutige Strategie entwickelt werden kann. Am 24. März 1980 findet unter Teilnahme von 35 Theologinnen die Gründungsversammlung des ‚Konvent Evangelischer Theologinnen in Nordelbien ‘im Nordelbischen Frauenwerk in Neumünster statt. (…)Der Satzungsentwurf wird einstimmig verabschiedet. Der Konvent wird ein e.V. sein und damit relativ unabhängig von der Institution Kirche.“ nord.theologinnenkonvent.de/jubi_heft.html
Heute steht der Konvent für Folgendes:
• kollegiale Unterstützung und Austausch durch
• Treffen in Regionalgruppen und einer jährlichen Vollversammlung mit inhaltlichen Schwerpunkten
• feministisch-theologische Begleitung und Kommentierung der Veränderungen innerhalb der Nordkirche
• Vernetzung von Theologinnen in der Nordkirche, in Deutschland und darüber hinaus
Zum Konvent können alle Frauen gehören, die Theologie studieren oder studiert haben. Sie können haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche oder an der Universität tätig sein.
Der Konvent arbeitet an aktuellen Themen aus der feministischen Theologie und in den pastoralen Berufsfeldern. Er ist Mitglied im Konvent ev. Theologinnen in Deutschland und im Förderverein contra e. V., Fachstelle gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein." nord.theologinnenkonvent.de/ueberuns.html
 

Namen und Zeitepochen

Personensuche

  • (am besten nur Vor- ODER Nachname)

Historisch

 

Geografische Spuren

Meine Straße

Geografisch

 

Schlagworte und freie Suche

Thematische Suche

  • (z.B. Berufe, Gebäude, spezielle Ort)

Themenübersicht auf hamburg.de

Service-Angebote im Überblick