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Pfiffigunde/Frauto e.V.

1989 gründete sich „Pfiffigunde“, Hamburgs und Westeuropas erste Metallwerkstatt von und für Frauen - ein Projekt der Neuen Frauenbewegung. Unter ihrem Dach waren drei Projekte vereint: „KLUFT e.V.“: Maschinenschlosserei. „FRAUTO“: Frauenselbsthilfe in Autoreparatur. „SCHRAUBSTELLE“: Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt.
Infozettel aus dem Jahr 1998, Quelle: Staatsarchiv Hamburg
1998 eröffnete die Frauenautowerkstatt „Pfiffigunde“ die erste Hamburger Frauenfahrschule. Hier konnten ausschließlich Frauen ihren Führerschein machen und wurden ausschließlich von Fahrlehrerinnen unterrichtet.
„Pfiffigunde“ bot arbeitslosen Frauen die Ausbildung zur Fahrlehrerin an. Gegen diese Ausbildungsmöglichkeit wehrte sich der Fahrlehrer-Verband. Obwohl „Pfiffigunde“ bereits Finanzierungshilfen vom Europäischen Sozialfonds (Förderschwerpunkt Chancengleichheit für Männer und Frauen) zugesagt bekommen hatte, der das Projekt zur Hälfte finanzieren wollte, sperrte sich zunächst das Arbeitsamt gegen die Finanzierung der anderen Hälfte. Seine Begründung: Der Markt auf diesem Gebiet sei gesättigt. Pfiffigunde ließ aber nicht locker. Denn es widersprach dem Grundsatz der Chancengleichheit, wenn – wie bei den meisten Fahrlehrern damals üblich – Fahrlehrer bei der Bundeswehr kostenlos die Fahrlehrerausbildung absolvieren konnten, Frauen dagegen, da ihnen diese Möglichkeit nicht gegeben war, sehr hohe Ausbildungskosten für eine private Ausbildung zur Fahrlehrerin zahlen mussten. „Pfiffigunde“ stellte daher die
Frage: Wieso dürfen Männer auf Kosten des Staates die Fahrlehrerausbildung absolvieren und Frauen wird durch die Weigerung des Arbeitsamtes, einen Teil der Ausbildungskosten zu übernehmen, eine kostenlose Ausbildung verwehrt? Durch massive Proteste, u. a. auch von Seiten der Frauenverbände, revidierte das Arbeitsamt seine Meinung und übernahm zur Hälfte die Finanzierung der Ausbildung.
Siehe weiter über Pfiffigunde unter Frauenbewegung in den Jahren 2000-2010
Text: Rita Bake
 

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