1985 gründete sich der Verein Frauen Gestalten e.V.. Dieser, der Neuen Frauenbewegung zuzurechnende Verein, wollte die kreativen und künstlerischen Fähigkeiten von Frauen durch ein kontinuierliches und weitgefächertes Kursangebot fördern. Dabei sollte das Tun wichtiger sein als das Produkt, denn es sollten das Selbstwertgefühl gestärkt und Ängste abgebaut werden.
In seiner Selbstdarstellung heißt es im Jahre 1987: „Wir sind eine Gruppe von Frauen, die auf unterschiedlichsten künstlerischen und körperorientierten Gebieten aktiv sind. (…) Viele Frauen bedürfen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Situation immer noch verstärkter Unterstützung im Hinblick auf Selbstvertrauen, Selbstbewußtsein und Selbständigkeit.
Wir sehen Kreativitätsentwicklung als Grundlage dafür, Handlungsspielräume in jeder Hinsicht zu erweitern. Dabei umfaßt unser Kreativitätsbegriff über das Erlernen von Techniken hinaus das Entdecken und Umsetzen der eigenen Individualität, die Auseinandersetzung mit sich selbst, den Austausch darüber mit anderen Frauen und die Reflexion der eigenen Rollen als Frau in unserer Gesellschaft.
Uns sind nicht in erster Linie die Endprodukte der kreativen Arbeit wichtig, sondern vor allem der Genuß und die Erfahrungen während des Entstehungsprozesses.
Auch das Befassen und Wahrnehmen des eigenen Körpers verstehen wir als kreativen Prozeß, weshalb wir Entwicklungsmöglichkeiten sowohl im Zeichnen, Malen etc. als auch in Yoga, Tai Chi etc. gegen möchten (…).“ (Hamburger Frauenstadtbuch. Hrsg. v. Ulrike Helbig und Fraueninfobus. Hamburg 1987)
Den Verein gibt es heute nicht mehr.