Hamburger Frauenbiografien
Dolle Deerns e.V.
![](https://www.lzpb-hamburg.de/hamburgde/bilder/4491_dolle-deerns-plakat.jpg)
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- Koordinierung und Lobbyarbeit für feministische Mädchenarbeit in Hamburg;
- Öffentlichkeitsarbeit
- AG ‚Neue Frauen in der Mädchenarbeit‘. Für Frauen, die eine Mädchengruppe aufbauen (…)
- AG ‚Sexueller Mißbrauch von Mädchen und Frauen‘; Beratung für sexuell mißbrauchte Mädchen und Frauen (…); Informations- und Unterstützungsangebote für Beraterinnen, Vertrauenspersonen, Öffentlichkeitsarbeit; Aufbau von Selbsthilfegruppen; Therapiegruppen.
- AG ‚Berufsnot/Schnupperlehre für Mädchen‘: Übergreifende AG, die Probleme der Berufsorientierung-Findung und Ausbildungssituation von Mädchen aufgreift und Beratungs-/Freizeitangebote entwickelt.
- Mädchen Cafe-Treff in der Juliusstraße 16 (…), offener Treff für Mädchen im Übergang zwischen Schule und Beruf; Information, Beratung, Freizeitaktivitäten
- Mädchentreff Kirchdorf/Süd, Erlerring 7.““ (aus: Hamburger Frauenstadtbuch. Hrsg. v. Ulrike Helbig und Fraueninfobus. Hamburg 1987.)
„Mädchenrechte sind Menschenrechte
Es liegt im Interesse unserer Gesellschaft, alle in unseren Jugendlichen vorhandenen Potentiale zu entwickeln, zu fördern und letztlich auch zu nutzen. Tatsächlich aber folgt die Entwicklung von Mädchen und Jungen nicht diesem Ideal, sondern sie wird durch tief verwurzelte, geschlechtsbestimmte Vorstellungen und Normen sowie von der gesellschaftlichen Struktur bestimmt.
So werden Mädchen wesentlich früher und intensiver in familiäre Pflichten und Verantwortlichkeiten eingebunden als Jungen. Dadurch haben sie weniger Freiraum zur Verfügung. Ängste der Eltern und auch der Mädchen selbst vor realen oder befürchteten Gefahren, welchen Mädchen und junge Frauen im öffentlichen Raum ausgesetzt sind, schränken die Bewegungsfreiheit von Mädchen ein. Mädchen haben auch trotz häufig besserer Leistungen geringere Chancen auf dem Ausbildungs- und dem Arbeitsmarkt. Der «Wert» von Mädchen und jungen Frauen bemißt sich nach wie vor an Äußerlichkeiten. Alles dies hat einen erheblichen Einfluß auf die Identitätsbildung von Mädchen.
Feministische Mädchenarbeit hat sich entschieden, die Mädchen bei der Umsetzung ihrer Interessen zu unterstützen. Dadurch können die Mädchen neue und andere Perspektiven entwickeln und es wird für sie eine Vielfalt unterschiedlicher Lebensentwürfe möglich.
Feministische Mädchenarbeit unterstützt die Mädchen,
- ihre Fähigkeiten und Stärken zu erkennen und diese im gesellschaftlichen Leben zu vertreten,
- die strukturellen gesellschaftlichen Grenzen wahrzunehmen und Strategien zum Umgang mit diesen Grenzen zu entwickeln,
- durch das Überprüfen gängiger Geschlechtsrollenbilder eine eigenständige positive Geschlechtsidentität zu entwickeln,
- Mitgestaltungsmöglichkeiten zu sehen und diese auch wahrzunehmen, auf dem Hintergrund von Konflikt- und Entscheidungsfähigkeit eigene Ideen umzusetzen,
- mit dem eigenen Körper und ihrer Sexualität selbstbewusst umzugehen, sich mit gängigen Schönheitsidealen auseinanderzusetzen
- die Vielfalt unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen und Lebenshintergründe zu erkennen, wertzuschätzen und zu nutzen,
- Motivation zu beruflichen Qualifikationen und ökonomischer Unabhängigkeit zu entwickeln.
Feministische Mädchenarbeit wendet sich an alle Mädchen und junge Frauen, unabhängig von Nationalität, Hautfarbe, sexueller Identität oder Behinderungen. Unterschiede werden als Vielfältigkeit begriffen, die die bestehende Gesellschaft bereichern und sie dadurch positiv verändern.
Die Persönlichkeit der Mädchen steht im Mittelpunkt. Mädchen werden mit ihren individuellen Lebensgeschichten, Denk- und Verhaltensweisen akzeptiert.
Die Interessen und Bedürfnisse der Mädchen stehen an erster Stelle. Feministische Mädchenarbeit gibt Mädchen Unterstützung zur Bewältigung von konfliktreichen und widersprüchlichen Situationen.
Mädchen brauchen Räume, in denen sie ihre Eigenständigkeit entwickeln, spüren und stärken können. «Raum» in diesem Sinne bedeutet gleichzeitig Freiraum wie Entwicklungsraum, aber auch Experimentierraum und unter Umständen auch Schutzraum.
Kommunikation und Kooperation zwischen den Geschlechtern setzt Selbstverständnis und Selbstvergewisserung voraus.“ ( www.dolledeerns.de/verein/feministische-m%C3%A4dchenarbeit/)
Anfang 2000 erfolgten „finanzielle Einschnitte, die eine Neustrukturierung durch den Wegfall der Koordinierungsstelle nach sich zog. Mit gleichem Tatendrang und Willen etwas zu bewegen begegneten der Verein und seine Mitarbeiterinnen aber auch den neuen Herausforderungen, die die Situation der geflüchteten Menschen ab 2015 mit sich brachte. Zusätzliche Stellen, eine psychologische Beratung, zwei Projekte zur Aufsuchenden Sozialarbeit in den Erstaufnahmen und viele gezielte Kurse und Programme wurden auf den Weg gebracht.“ ( www.dolledeerns.de/verein/die-geschichte/)
An Mädchentreffpunkten vom Verein „Dolle Deerns e.V.“ gibt es heute:
- Mädchentreff Neu-Allermöhe, Herbert-Pardo-Weg 122;
- Mädchentreff Lohbrügge Jakob-Kaiser-Straße 2;
- Mädchentreff Harburg Neue Straße 59;
- Mädchentreff Kirchdorf-Süd, Erlerring 9,
- MädchenOase Eifflerstraße 5-7.
Siehe mehr unter: www.dolledeerns.de/projekte-f%C3%BCr-gefl%C3%BCchtete/harburg/
(Stand: April 2019)