Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Ihre Suche

  • Motivgruppe / Kategorie :  Bildung

Wally Henschel

(9.9.1893 Hamburg – 13.12.1988 Miami)
Sängerin, Klavierlehrerin, Gesangslehrerin, Schachspielerin
Loogestieg 4 (Wohnadresse)
Wally Henschel lebte zeit ihres Lebens mit ihrer Zwillingsschwester Käthe zusammen. Käthe arbeitete als Sekretärin. Wally studierte Klavier und Gesang und erhielt die staatliche Anerkennung als Lehrerin für Gesang und bestand 1929 die Eignungsprüfung für den Bühnenberuf in der Gattung Oper.
Öffentlich trat sie als Sängerin auf, so z. B. mit einem Liederabend in der Kleinen Musikhalle.
„Vom Beginn der Nazidiktatur bis zu ihrer Auswanderung 1939 hatte Wally Henschel eine Festanstellung am Hamburger Tempel in der Oberstraße. Dort sang sie regelmäßig in den Gottesdiensten, bei Trauungen, Beerdigungen und zu den hohen Feiertagen und leitete darüber hinaus den Kinderchor. Außerdem sang sie im Rahmen von Kulturbundveranstaltungen. Ihr Haupteinkommen verdiente sie jedoch mit Klavier- und Gesangsstunden sowie als Korrepetitorin.“ [1]
Wally Henschel war aber noch auf einem anderen Gebiet aktiv und erfolgreich und zwar als Schauspielerin. So war sie „neben Sonja Graf beim Zweikampf 1937 die einzige Frau, die gegen Vera Menchik eine Partie in einem Titelkampf um die Schachweltmeisterschaft der Frauen gewann. Diesen Erfolg erzielte Henschel 1930 in Hamburg, wo sie auch den dritten Platz unter fünf Spielerinnen belegte. Beim Titelkampf in Prag 1932 erreichte sie bei gleicher Teilnehmerzahl den letzten Platz. Dies blieb ihre letzte Teilnahme an einer Schachweltmeisterschaft. Als Kinder einer jüdischen Familie wurden die beiden Henschel-Schwestern Wally und Käthe nach der sogenannten Machtergreifung der NSDAP zur beginnenden Zeit des Nationalsozialismus 1933 aus dem Hamburger SK Schachklub] entfernt.“ [2]
1938 emigrierten die Schwestern in die USA nach New York.
„Für Wally Henschel bedeutete das Exil das Ende ihres Berufs. In Deutschland war es ihr während der Nazizeit trotz des Berufsverbots gelungen, sich als Musikerin das Nötigste zu verdienen und als unverheiratete Frau auf eigenen Füßen zu stehen. Nach vier Jahren finanzieller Abhängigkeit in New York musste sie sich jedoch von ihrem Beruf verabschieden und schaffte es in der Folgezeit, sich mit einer Pension wieder den notdürftigsten Lebensunterhalt zu verdienen. Was es für sie bedeutete, nicht mehr als Sängerin und Musiklehrerin arbeiten zu können, bleibt ebenso unbekannt wie weitere Details aus ihrem Leben.“ [3]
Quelle:
Siehe mehr zu Wally Henschel unter: www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00003095
1 Bettina Frankenbach: Wally Henschel, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2008 ( www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00003095).
2 Wikipedia: Wally Henschel, unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Wally_Henschel abgerufen 15.8.2020.
3 Bettina Frankenbach, a. a. O.
 

Namen und Zeitepochen

Personensuche

  • (am besten nur Vor- ODER Nachname)

Historisch

 

Geografische Spuren

Meine Straße

Geografisch

 

Schlagworte und freie Suche

Thematische Suche

  • (z.B. Berufe, Gebäude, spezielle Ort)

Themenübersicht auf hamburg.de

Service-Angebote im Überblick