Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Hedwig Nyegaard

( Hedwig Nyegaard, geb. Müller )
(30.9.1812 Altona -18.3.1898 Altona)
Stifterin
Palmaille 5 (Wohnadresse)
Von Nyegaard-Stift, Max-Brauer-Allee
Bestattet auf dem ehemaligen Friedhof Wohlers Park, Norderreihe 2
Hedwig Nyegaard, Portraitgemälde aus: Eine Annäherung an Hedwig von Nyegaard. Mit Beiträgen von: dem Vorstand der von Nyegaard-Stiftung, Sonja Chevallier, Inge Garbe, Ursula Khajooei, Tine Peuker, Ruth Thyssen, Hiltrud Werner, Karin Thomsen, Maria Nini. Hamburg 2012, S. 26.
Hedwig Magdalene Henriette von Nyegaard entstammte einer wohlhabenden Familie. Von ihrem Vater, dem Syndikus der Stadt Altona, Georg Friedrich Müller, erbte sie ein großes Vermögen. Sie war verheiratet mit dem Korvettenkapitän Christian Wilhelm Nyegaard (1790-1847). Das Paar blieb kinderlos und wohnte an der Palmaille 5. Der Gatte starb nach siebenjähriger Ehe im Alter von 57 Jahren. Hedwig Nyegaard wurde mit 35 Jahren Witwe. Fortan lebte sie allein und nahm gewahr, dass es vielen alleinlebenden Damen „gebildeter Stände“ finanziell nicht gut ging, dass sie in Armut und schlechten Wohnverhältnissen lebten. So verfügte sie bereits zu Lebzeiten, dass ihr Millionenvermögen auch für den Bau eines Damenstiftes zur Verfügung gestellt werden sollte. Ihr Vermögen sollte: „einem wahrhaft wohltätigen Zweck zuzuwenden in der Weise, daß dadurch auch noch Späterlebenden den Nutzen gebracht und zugleich das Andenken an meinem Vater, von dem das durch mich nach und nach vergrößerte Vermögen herrührt und an meine Mutter sowie an meinen innig geliebten Mann und mich erhalten.“
1898 stiftete sie das Nyegaard-Stift für alleinstehende alte Damen. „Es soll Alles was ich sonst hinterlasse an beweglichem und unbeweglichem Haab und Gütern eine milde Stiftung bilden 'Die von Nyegaard‘sche Stiftung' mit dem Zweck, Witwen und Töchter unvermögender Officire, Beamten, Predigern sowie andere den gebildeten Ständen angehörige alleinstehende weibliche Personen, welche dessen bedürftig und würdig sind, daraus zu unterstützen.“
„Am 1. Oktober 1901 zogen die ersten Damen in die 50 ca. 34 qm großen Wohnungen ein, die bereits über je ein Wohn- und Schlafzimmer, Küche und ,Klosett‘ verfügten. Schon damals gab es auch größere Wohnungen mit einem zweiten Schlafzimmer, die von 2 Damen (selbstverständlich nur Mutter und Tochter oder Schwestern) bewohnt werden konnten.“ [1]
Eine Gedenktafel auf dem Gelände erinnert an die Stifterin: „Diesen Bau ließ Hedwig von Nyegaard, (…) als Damenstift errichten. Den reichsweiten Wettbewerb hatte das Berliner Architektenbüro Kuhn und Baumgarten gewonnen. Der schlossähnliche Komplex in Formen der deutschen Renaissance mit Rauhputz und Werksteingliederung zeigt den Einfluss Berlins auf die Architektur des preußischen Altonas.”
Auch heute leben im Stift Damen in 2-Zimmer-Wohnungen.
Text. Rita Bake
Quelle:
1 nyegaard-stiftung.de/de/Das-Haus/Die-Geschichte
Eine Annäherung an Hedwig von Nyegaard von Sonja Chevallier, Inge Garbe, Ursula Khajooei, Tine Peuker, Ruth Thyssen, Hiltrud Werner. Hrsg. von der Nyegaard-Stiftung. Barsbüttel 2012..
 

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