Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Hedwig von Brandenstein

( Hedwig Wanda Anna Berta Marie von Brandenstein )
(13.06.1886 Harburg - 30.05.1974 Hamburg)
Eine der ersten niedergelassenen Ärztinnen in Hamburg
An der Alster 44 (von 1919 bis 1933), später Fonteney 5
Garten der Frauen, Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756 (Grabstein)
Hedwig von Brandenstein war die Jüngste von zehn Geschwistern. Ihr Vater war Oberstleutnant gewesen.
Hedwig von Brandenstein, die seit Studienzeiten lange Jahre mit Helene Börner und Elise Herrmann befreundet gewesen war, hatte in ihrer Jugend das Internat Stift Heiligengrabe in der Mark Brandenburg besucht. In Erfurt machte sie 1905 das Abitur an einem Realgymnasium. Danach absolvierte sie ein zehn-semestriges Medizinstudium in Straßburg, Freiburg, Heidelberg und Berlin und schloss das Studium im Mai 1910 mit dem
Staatsexamen in Heidelberg ab. Während ihrer Straßburger Studienzeit musste sie die Erlaubnis jedes einzelnen Professors für den Besuch seiner Vorlesungen einholen. Oft wurde ihr dies abgelehnt.
Nach dem Studium war sie als Medizinalpraktikantin an der Heidelberger Universitätspoliklinik und später an der Universitäts-Frauenklinik in Halle tätig.
1911 promovierte Hedwig von Brandenstein. Im selben Jahr erhielt sie ihre Approbation. 1913 wurde sie als Ärztin am Virchow-Krankenhaus Berlin und von September 1913 bis September 1914 als Hilfsärztin am Waisenhaus Berlin tätig. Danach war sie von 1914 bis 1918 Assistentin am Institut für Geburtshilfe Hamburg und dann bis 1961 niedergelassene Ärztin in Hamburg Zwischen 1919 und 1951 fungierte sie auch als Postvertrauensärztin.
In der NS-Zeit trat Hedwig von Brandenstein, die vor 1933 Mitglied der Deutschgen Volkspartei gewesen war, keiner NS-Organisation bei. (Staatsarchiv Hamburg 221-11 M4510)
Insgesamt 47 Jahre lang war Hedwig von Brandenstein als Hausärztin und 40 Jahre lang als Geburtshelferin tätig. Nebenamtlich arbeitete sie als Vertrauensärztin. Hedwig von Brandenstein war wegen ihrer liebenswürdigen, menschlichen und geistigen Lebensart eine beliebte Nachbarin.
Hedwig von Brandenstein war Mitunterzeichnende eines Briefes Hamburger Ärztinnen an die Hamburger Gesundheitsbehörde, in dem gegen die Aufstellung von Schutzmittelautomaten protestiert wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie in verschiedenen Ausschüssen der Ärztekammer. Auch war Hedwig von Brandenstein einige Zeit Vorstandsmitglied im Deutschen Akademikerinnenbund.
 

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