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Barbara Kisseler

(8.9.1949 Asperden, Kreis Kleve NRW – 7.10.2016 Hamburg)
Parteilose Politikerin, seit März 2011 Kultursenatorin im Hamburger Senat
Hohe Bleichen 22 (Wirkungsstätte: Kulturbehörde)
Ein Blumenstrauß zierte den für sie vorgesehen Platz der Ehrengäste bei der feierlichen Eröffnung des Großen Saals der Elbphilharmonie: "Ganz besonders denken wir heute an unsere im Oktober verstorbene Kultursenatorin Barbara Kisseler, die sich so sehr für die Fertigstellung der Elbphilharmonie eingesetzt und immer leidenschaftlich für die Kultur gekämpft hat", so erinnerte der Erste Bürgermeister Olaf Scholz am 11. Januar 2017 an eine der wichtigsten Persönlichkeiten, die daran mitwirkten „diesen Moment zu erleben“ (1).
Wer war diese Ausnahmepersönlichkeit?
"Barbara Kisseler wuchs als viertältestes von zehn Kindern in Hückeswagen", einer Stadt im oberbergischen Kreis, auf und besuchte dort von 1955 bis 1959 die Katholische Grundschule Bever. 1960 wechselte sie zur St. Angela-Schule der Ursulinen nach Wipperfürth, wo sie am 1. Juli 1970 Abitur machte. Zwischen 1970 und 1978 studierte sie an der Universität zu Köln Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Pädagogik. Dort erlangte sie am 22. Dezember 1977 den akademischen Grad der Magistra Artium.
Ihr beruflicher Werdegang begann ab 1977 im Deutschlandfunk, beim WDR sowie in der Carl-Duisberg-Gesellschaft. Ein Jahr später wechselte sie zur Stadt Bonn und wurde im Kulturdezernat angestellt, wo sie bis 1981 tätig war. 1982 übernahm sie das Kulturamt der Stadt Hilden, 1986 wurde sie Leiterin des Kulturamtes in Düsseldorf. Im Jahr 1993 führte ihr Weg in das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, wo sie unter Helga Schuchardt Leiterin der Abteilung Kultur wurde. Im Juli 2003 erfolgte dann die Ernennung zur Staatssekretärin für Kultur bei der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Von November 2006 bis März 2011 war sie Chefin der Senatskanzlei des Landes Berlin. Ab Februar 2006 war sie Honorarprofessorin am Studiengang Kulturarbeit der Fachhochschule Potsdam“ (2) sowie an der Universität Zürich.
„Während der Bundestagswahl 2009 wurde Barbara Kisseler vom damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier am 30. Juli 2009 in sein Kompetenzteam berufen. Nach der Bürgerschaftswahl erklärte der designierte Erste Bürgermeister Hamburgs Olaf Scholz Ende Februar 2011, dass Barbara Kisseler Hamburgs neue Senatorin für Kultur werden solle Am 23. März 2011 wurde Kisseler zur Senatorin und Präses der Kulturbehörde ernannt und gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Senats von Bürgermeister Olaf Scholz durch die Bürgerschaft bestätigt. Ihr Amt als Kultursenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg wurde nach den Hamburger Bürgerschaftswahlen am 15. Februar 2015 um eine weitere Legislaturperiode verlängert. „Sie war politisch maßgeblich daran beteiligt, dass die von Künstlern besetzten letzten Altbaureste des Hamburger Gängeviertels zu einem international beachteten Viertel alternativer Kultur- und Lebensvorstellungen werden konnten“(2).
Seit dem 29. Mai 2015 war die Theaterwissenschaftlerin Barbara Kisseler als erste Frau zur Präsidentin des Deutschen Bühnenvereins berufen (4).
Mehr als 30 Jahre lebte Barbara Kisseler mit ihrem Lebensgefährten Gerd Walter zusammen.
Nach schwerer Krebs-Erkrankung starb Barbara Kisseler am 7. Oktober 2016. Bereits seit dem 11. April 2016 konnte sie gesundheitsbedingt nicht mehr ihren Aufgaben als Kultursenatorin nachgehen“ (1). In einer bewegenden Trauer-Gedenkfeier nahm die Hamburger Kulturszene, quer durch alle Sparten, von der früh verstorbenen Kultursenatorin am 17. November 2016 Abschied: „Ihre Fähigkeit mit ebenso feinem wie auch direktem Humor selbst komplizierte Situationen konstruktiv zu meistern, machte sie zu einer überaus wertvollen und verlässlichen Partnerin der Kultur“, so Karin Beier, Intendantin des Deutschen Schauspielhauses (3).
Text: Dr. Cornelia Göksu
Quellen
(1) Zitat aus der Rede des Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz am 11. Januar 2017 unter hamburg.de/buergermeisterreden-2017/7875306/eroeffnung-elbphilharmonie (abgerufen 24.1.2017)
(2) Zitate und Daten aus: de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Kisseler
(3) „Termin festgelegt. Trauerfeier für Barbara Kisseler im Deutschen Schauspielhaus“ von jomi, Online auf Abendblatt.de v. 20.10.2016, abgerufen am 17.11.2016
(4) Stefan Grund: Senatorin Barbara Kisseler †: Sie war die ideale Kulturpolitikerin. In: welt.de. 10. Oktober 2016, abgerufen am 17. Nov 2016 unter welt.de/kultur/article158664341/Sie-war-die-ideale-Kulturpolitikerin
 

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