Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Irmgard Pietsch

( Irmgard Pietsch, verwitwete Wörmbke, geb. Beyn )
(11.3.1919 Neuengamme – 14.6.1992)
Vierländer Landwirtin, Hauswirtschafterin, Mitbegründerin des Deutschen Landfrauenverbandes sowie des Ortsverbands Curslack-Neuengamme, Gründungsmitglied der Gruppe „Rundumwieser“ für die Vier- und Marschlande
Hausdeich 178 in Curslack (Wohnadresse)
Namensgeberin für Irmgard-Pietsch-Ring, (benannt im Mai 2016 im Bezirk Bergedorf, Stadtteil Kirchwerder, im November 2016 wegen Irmgard Petsch’s NS-Belastung umbenannt in Fritz-Bringmann-Ring)
Irmgard Beyn wurde am 11. März 1913 in Neuengamme geboren. Nach Beendigung ihrer Schulzeit absolvierte sie zwischen 1932 und 1934 eine Lehre in der landwirtschaftlichen Hauswirtschaft. Danach arbeitete sie bis zu ihrer Heirat im Jahre 1938 im elterlichen Betrieb.
Im Juni 1934 stellte sie den Antrag auf Mitgliedschaft in der NS-Frauenschaft, Jugendgruppe Allermöhe. Damals wohnte sie Allermöhe 48. Als Beruf gab sie im Aufnahmeantrag „Haustochter“ an. Irmgard Beyn erhielt die Mitgliedsnummer 1549536. [1]
Am 15.6. 1937 stellte Irmgard Beyn den Antrag auf Mitgliedschaft in die NSDAP, Ortsgruppe Allermöhe. Sie erhielt die Mitgliedsnummer: 3 986 402. [2]
Am 12. März 1938 heiratete Irmgard Beyn den ein Jahr älteren Hugo Wörmbke aus Kosefeld/ Eckernförde und übernahm mit ihm einen städtischen Pachtbetrieb in Curslack.
Irmgard Wörmbke bekam während ihrer Ehe vier Kinder (geboren 1939, 1941, 1942, 1943).
1945 verstarb ihr Ehemanns, ein Jahr später auch ihre dritte Tochter. In dieser Zeit wurden auf ihrem Hof viele Flüchtlinge einquartiert. Im selben Jahr, als ihre Tochter starb, wurde Irmgard Wörmbke Mitglied im Prüfungsausschuss in der Landwirtschaftsschule in Lohbrügge sowie der landwirtschaftlichen Hauswirtschaftslehre. Ein Jahr darauf, 1947, war sie in Bonn Mitbegründerin des Deutschen Landfrauenverbandes. 1948 gründete sie den Landfrauenverband Hamburg, dessen 1. Vorsitzende sie wurde. 1949 gründete sie den Ortsverband Curslack-Neuengamme des Deutschen Landfrauenverbands mit und war dessen 1. Vorsitzende bis zum Jahr 1971.
1951 heiratete Irmgard Wörmbke Fritz Pietsch aus Schlesien. Das Paar bekam zwei Kinder (geboren: 1952 und 1958). 1956 wurde sie Vorsitzende des Prüfungsausschusses für Meisterinnen der landwirtschaftlichen Hauswirtschaft. 1970 wurde sie mit der „Goldenen Biene", einer Auszeichnung des Deutschen Landfrauen-Verbandes, geehrt. Von 1971 bis 1979 war sie Mitglied im Arbeitskreis Beirat des Landfrauenverbands.
1973 übergab Irmgard Pietsch den Betrieb an den Sohn und ging aufs Altenteil. Ehrenamtlich war sie aber weiterhin aktiv. So war sie zwischen 1981 und 1989 Mitglied des Seniorenbeirats in Bergedorf und fungierte von 1986 bis 1992 als Gründungsmitglied der Gruppe „Rundumwieser" für die Vier und Marschlande. 1990 wurde ihr der Bundesverdienstorden verliehen.
Quelle:
1 Bundesarchiv
2 Bundesarchiv
 

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