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Elisabeth Büttner

(4.12.1853 Hamburg - 5.4.1934 Hamburg)
(Portrait) Malerin, Pädagogin
Schwanenwik 29 (Wohnadresse und Wirkungsstätte von 1900-1907)
Brückwiesenstraße 31 (Wirkungsstätte: Malschule und Wohnadresse von 1908-1928)
Baumkamp 79 (Wohnadresse von ca. 1929 bis zum Tod: Versorgungsheim)
Garten der Frauen, Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756 (Erinnerungsstein)
Elisabeth Büttners Vater, Johann Christoph Büttner, war Kaufmann und besaß das Geschäft „Büttner & Co. Commissionsgeschäft“ bei der Petrikirche 3 in Hamburg. Ihr Vater, damals 41 Jahre alt und ihre Mutter Catharina Margaretha Elisabeth, geb Kröger (geb. um 1823, gest. 1899), damals 26 Jahre alt, hatten am 20. Juli 1856 geheiratet. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits die Töchter Elisabeth Büttner (geb. 1853) und Johanna Büttner (geb. 1855) geboren.
Zwei Jahre nach der Hochzeit starb der Vater und hinterließ seine schwangere Witwe und zwei Töchter unter 18 Jahren. In dieser Situation nahm Catharina Büttner eine weibliche Verwandte in ihrem Haushalt auf und führte das Geschäft ihres verstorbenen Mannes weiter. Mit dieser Verwandten und ihrer Tochter Johanna lebte sie bis zu ihrem Tod in einem gemeinsam geführten Haushalt im Kreuzweg 11.
Die Büttner Schwestern blieben ledig. Johanna Büttner wurde Krankenpflegerin und starb im Jahre 1900 im Alter von 45 Jahren. Caroline (Carry) Büttner wurde Lehrerin und starb 1925 im Alter von 66 Jahren. Letztere lebte mit ihrer Schwester Elisabeth Büttner in der Brückwiesenstraße 31, wohin Elisabeth Büttner, nachdem sie zuvor in der Lübecker Straße 4 und von 1900 bis 1907 am Schwanenwik 29 gewohnt hatte, hinzog und dort bis 1928 lebte.
Foto: Elisabeth Büttner ca. 1911, aus dem Nachlass von Elise Mahler
Elisabeth Büttner studierte Malerei in München und Paris. Danach war sie als Lehrerin an der Münchener Damen-Akademie tätig. Dort lehrte sie von 1890/91-1893/94 das Fach "Übung und Anatomie". Von 1890 bis 1893 unterrichtete sie auch in der "Gips-Vorbereitungsklasse".
Privaten Aufzeichnungen zufolge soll sie einen Sponsor in Pesc (Ungarn) gehabt haben. Dort in Ungarn und auch in Amerika sowie nach mündlicher Überlieferung auch in Russland soll sie ebenfalls als Lehrerin gearbeitet haben. Ihre Reise nach Amerika führte sie 1894 nach Brasilien. Weitere Aufenthaltsorte waren Berlin und Rothenburg o. T. Dort in Rothenburg hatte sie Kontakt zur Malschule von Elise Mahler und Maria Ressel. Zu diesen beiden Malerinnen entwickelte sich eine über 30 Jahre währende Freundschaft.
Um die Jahrhundertwende sollten die beiden Schwestern Elisabeth und Caroline Büttner in den Volksschuldienst berufen werden. Caroline Büttner folgte dem Aufruf, Elisabeth fand dies erniedrigend und wurde freischaffende Künstlerin, so die mündliche private Überlieferung.
1904 reiste Elisabeth Büttner zum ersten Mal auf die Insel Hiddensee. Ab 1910 unternahm sie Sommeraufenthalte in Vitte auf Hiddensee. Dort erwarb sie 1914 ein „Hexenhaus“, eine kleine, 1755 erbaute schilfgedeckte Fischerkate, die heute unter Denkmalschutz steht. Unter dem Dach hatte Elisabeth Büttner ihr Atelier. Elisabeth Büttner war Malgast des 1919 auf der Insel Hiddensee gegründeten „Hiddensoer Künstlerinnenbund“. Auch war sie Mitglied im Künstlerinnenverein München.
Foto: Gartenansicht der alten Villa, Brückwiesenstraße 31 in Hamburg Groß Borstel
1908 ließ Elisabeth Büttner an der Brückwiesenstraße 31 eine kleine Jugendstilvilla mit abgerundeten Ecken bauen, in der sie sich ein Atelier und eine Malschule einrichtete.
Im Alter von fast 66 Jahren adoptierte sie 1919 das Kind Ernst Richard, dessen ledige Mutter sie kannte, wahrscheinlich eine Malschülerin von ihr. Auch der Vater des Kindes, ein verheirateter Mann, soll Elisabeth Büttner bekannt gewesen sein, da auch er ein Künstler gewesen war. Die Kindseltern hatte Elisabeth Büttner bei ihren Inselaufenthalten auf Hiddensee kennen gelernt.
1930 verkaufte Elisabeth Büttner, damals verarmt und krank, das Haus in Vitte auf Hiddensee für 2000,- Mark an Annemarie Pallat aus Berlin. In ihren letzten Lebensjahren lebte Elisabeth Büttner im Versorgungsheim.
Text: Rita Bake nach Aufzeichungen von Regina Kreimer
 

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