Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Thea Woost

(13.5.1931 Lenzen/Elbe – 13.12.2012 Hamburg)
Politikerin der SPD, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Vorsitzende des Landesseniorenbeirates
Lüdersring 99a (Wohnadresse)
Heinrich-Hertz-Straße 90 (Wirkungsstätte: Landesseniorenbeirat)
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)
Thea Woost im Wahlkampf 1987, Foto: Parlamentarischer Informationsdienst der Hamburgischen Bürgerschaft
Bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1991 arbeitete Thea Woost als Verwaltungsbeamtin. Verheiratet war sie bis zu dessen Tod 1999 mit dem Leiter des Hamburger Landesfilmarchivs und Altonaer Bezirksabgeordneten Eggert Woost. Das Paar hatte einen Sohn.
1972 war Thea Woost in die SPD eingetreten, wurde Wohnbezirksvorsitzende, Distriktsvorsitzende, Beisitzerin im Kreisvorstand Hamburg-Altona (Arbeitskreis Kommunales, Arbeitskreis Gleichstellung der Frau in der SPD); bis 1982 Landesdelegierte, Kreisdelegierte, Mitglied der Gewerkschaft ÖTV, Mitgliedschaften u. a. auch in den Vereinen „LUUR e.V.“; „Museum der Arbeit e. V.“, „Mietergemeinschaft Ring 2 e. V.“
Wegen ihrer Kenntnisse in der Kommunal- und Frauenpolitik sowie ihres einfühlsamen Umgangs mit Bürgerinnen und Bürgern wurde sie auf Vorschlag der AsF Altona für die Bürgerschaft nominiert.
Thea Woost war von 1983 bis 1991 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Ihre politischen Schwerpunkte als Abgeordnete lagen in den Bereichen Frauen, Umwelt, Petitionen. Den Umweltausschuss wählte sie, um zu zeigen, dass Frauen nicht nur für den Bereich „Soziales“ zuständig sind. Im Umweltausschuss war sie 1983 die einzige SPD-Frau. Überhaupt agierten nur zwei Frauen in dieser Zeit im Umweltausschuss (neben Thea Woost die GAL-Abgeordnete Thea Bock). Für den Petitionsausschuss interessierte sich Thea Woost, weil dort die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger zur Sprache kommen.
Thea Woost, Foto: privat
Als politische Erfolgserlebnisse betrachtete sie die Durchsetzung des Gleichstellungsgesetzes, die finanzielle Förderung von Frauenprojekten – z. B. INCI (Internationale Cultur und Information für Frauen e.V.), EFA (Erwerbslose Frauen in Altona e.V.); BIFF (Beratung und Information für Frauen e.V.), Hamburger Frauenwoche, Frauenhäuser u.a.; die Erhöhung der Mittel für die Gesunderhaltung von Bäumen in Parks und Straßen, den ersten Antrag zur Verringerung von Phosphaten in Waschmitteln (wurde damals vom Bund abgelehnt); die Verhinderung von einzelnen Abschiebefällen.
Als Niederlagen bezeichnete sie die Ablehnung von Frauenbeauftragten im Gleichstellungsgesetz; außerdem: dass die Mädchenarbeit in Bezirken und Häusern der Jugend nicht gefördert wurde und dass Anfragen z. B. nach Aids in Blutkonserven (1984) oder der Entsorgung von Kühlschränken (1987) nicht berücksichtigt wurden.
1991 schied Thea Woost aus Krankheitsgründen aus der Hamburgischen Bürgerschaft aus.
Nach ihrer Abgeordnetenzeit wurde sie AsF-Vorsitzende in Hamburg-Altona, Mitglied des Landesvorstandes der AsF, von 1990 bis 1992 stellvertretende Vorsitzende des Landesfrauenrates, stellvertretende Vorsitzende im: Familienplanungszentrum. Thea Woost gehörte auch elf Jahre dem Landesseniorenbeirat-Plenum an, zuerst als stellvertretende Vorsitzende, dann von Mai 1997 bis Juni 2004 als Vorsitzende. Sie gehörte 2003 zu den Initiatorinnen der Aktionswoche „Älter werden in Hamburg“, die bis 2011 jährlich durchgeführt wurde. Thea Woost setzte sich stark dafür ein, dass der Landesseniorenbeirat in vielen Hamburger Gremien und bei Behörden sowie Institutionen aktiv mitwirken konnte und somit die Seniorinnen und Senioren betreffenden Fragen gehört wurden/werden.
Text: Rita Bake
Quellen:
Inge Grolle, Rita Bake: „Ich habe Jonglieren mit drei Bällen geübt.“ Frauen in der Hamburgischen Bürgerschaft 1946 bis 1993. Hamburg 1995, S. 409f.
 

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