Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Ihre Suche

Erika Milee

( Erika Milee, eigentlich: Michelson )
(24.12.1907 Hamburg – 30.6.1996 Hamburg)
Tänzerin, Tanzlehrerin, Choreografin
Rothenbaumchaussee (Tanzschule: Wirkungsstätte)
Ilandkoppel 68, Jüdischer Friedhof (Grabstätte)
Bevor Erika Michelson die Künstlerinnenlaufbahn einschlug und sich mit Nachnamen Milee nannte, hatte sie eine kaufmännische Berufsausbildung absolviert. Doch schon als Kind hatte sich Erika Milee mit dem Tanz beschäftigt und ab ihrem siebten Lebensjahr Tanzunterricht bekommen. Deshalb brachte die kaufmännische Ausbildung sie auch nicht von ihrem Wunsch ab, sich dem Tanz zu widmen.
Im Wikipedia-Eintrag über Erika Milee heißt es: „Ab 1926 erhielt sie eine Ausbildung in Rudolf von Labans' Tanzschule am Schwanenwik unter Leitung von Albrecht Knust. Zwei Jahre später bot sie in der eigenen Milee-Schule-Hamburg in der Rothenbaumchaussee erstmals selbst Unterricht in Chorischem und Bühnentanz und Gymnastik an. Ab 1930 stand sie mehrmals als Volontärin auf der Bühne des Essener Opernhauses (…). Außerdem besuchte sie im Ruhrgebiet die Folkwangschule.
1932 kehrte Milee wieder nach Hamburg zurück, wo sie im Januar/Februar 1933 am Hamburger Künstlerfest Himmel auf Zeit auftrat. Milee eröffnete mit ihren Darbietungen jeden Abend die Veranstaltungen im Curiohaus.“ [1]
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten durfte Erika Milee, die jüdischen Glaubens war, nicht mehr öffentlich auftreten und erhielt nur noch Engagements im Jüdischen Kulturbund.
Dort, so Barbara Müller-Wesemann, „übernahm sie die Verantwortung für den Tanz. Gemeinsam mit ihren Schülerinnen gestaltete sie mit großem Erfolg eigene Abende, trat im Kabarett Wille Hagens auf und schuf die tänzerischen Einlagen im Schauspiel. Zukunftsorientiert engagierte sie sich für eine fundierte Ausbildung des nunmehr ausschließlich jüdischen tänzerischen Nachwuchses. Nach der vorläufigen Schließung des Hamburger Kulturbundes übersiedelte sie 1939 nach Berlin und war im dortigen Kulturbund erneut als Tänzerin und Choreographin tätig. Im Oktober 1939 verließ sie mit Hilfe einer italienischen Tanzkompanie Deutschland. Über Italien und Portugal emigrierte sie nach Paraguay und übernahm in Ascuncion die Leitung einer von ihr angeregten Tanzabteilung an der Akademie für Theater, Musik und Malerei.“ [2]
Erika Milees Mutter und Geschwister wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet.
Grabstein Erika Milee, Quelle: © kulturkarte.de/schirmer
1959 kehrte sie nach Hamburg zurück, wo sie im Stadtteil Eimsbüttel ein Tanzstudio für klassischen und modernen Tanz sowie Jazztanz und Gymnastik eröffnete.
1977 gründete sie den Kreis Hamburger Ballettfreunde mit.
Quellen:
Vita, siehe: Wilfried Weinke, in: Hamburgische Biografie. Hrsg. von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Bd. Bd.2. Hamburg 2003, S. 289-290.
1 Wikipedia: Erika Milee de.wikipedia.org/wiki/Erika_Milee, abgerufen: 8.1.2018
2 Barbara Müller-Wesemann: Erika Milee, unter: www.dasjuedischehamburg.de/inhalt/milee-erika
 

Namen und Zeitepochen

Personensuche

  • (am besten nur Vor- ODER Nachname)

Historisch

 

Geografische Spuren

Meine Straße

Geografisch

 

Schlagworte und freie Suche

Thematische Suche

  • (z.B. Berufe, Gebäude, spezielle Ort)

Themenübersicht auf hamburg.de

Service-Angebote im Überblick