Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Sexualberatungsstelle der Hamburger Ortsgruppe des Deutschen Bundes für Mutterschutz

Kaiser-Wilhelm-Straße 93 (ehemals)
Bismarckstraße 79 (in den 1920er-Jahren)
In dem mit Jugenstilstuckelementen geschmückten Kontorhaus mit dem Namen „Universal“ wurde 1924 auf Initiative des Arztes Georg Manes, die erste öffentliche Sexualberatungsstelle in Hamburg eröffnet. Sie bot Beratung über Verhütungsmittel und Hilfe bei unerwünschter Schwangerschaft. Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) hatte der Hamburger Ortsgruppe des Deutschen Bundes für Mutterschutz in drei ihrer Bezirksstellen Räume zur Verfügung gestellt. Georg Manes übernahm die ärztliche Beratung.
Die Beratungsstelle in der Kaiser-Wilhelm-Straße hatte montags zwischen 19 und 20 Uhr geöffnet. Zur Beratung kamen meist nur Frauen. Unter ihnen überwog die Anzahl der verheirateten armen Frauen mit zwei und mehr Kindern. Die Beratungsstelle vergab kostenlos Präservative an Männer und Frauen, egal ob ledig oder verheiratet. Für Pessare wurde eine Indikation ausgeschrieben, mit der die Frau bei ihrem Hausarzt um die Verschreibung eines solchen Verhütungsmittels bitten konnte. Nur wenn der Arzt eine Verschreibung ablehnte, bezahlte die Beratungsstelle das Pessar.
Der Deutsche Bund für Mutterschutz setzte sich für die Abschaffung des Paragraphen 218 ein, gab Adressen von Ärzten weiter, die Abtreibungen vornahmen, und plädierte, nur so genannte erbgesunde Kinder zu gebären, für die außerdem die materiellen Voraussetzungen für die Erziehung gegeben waren. Siehe auch im Eintrag „ Hamburger Ortsgruppe des Deutschen Bundes für Mutterschutz“.
Text: Rita Bake
 

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