Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Dorothea Eckardt

( Dr. Dorothea Charlotte Constance Marie Eckardt, geb. von Schwerin )
(25.08.1903 Stockholm - 5.10.1974 Hamburg)
Journalistin, Frauenrechtlerin
Stockflethweg 106 (Wohnadresse)
Garten der Frauen, Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756 (Erinnerungsstein)
Dorothea Eckardt war die Tochter von Albert von Schwerin (geb. 1870) und Enole Marie geb. von Mendelssohn-Bartholdy (geb. 1878). Dorothea hatte sechs Geschwister und heiratete 1927 Wilhelm Eckardt. Ihre Dissertation schrieb sie über den ostdeutschen Getreidemarkt und seine Umgestaltung nach dem Weltkrieg.
Dr. Dorothea Eckardt war Gründungsmitglied und Erste Vorsitzende des Akademikerinnenbundes Hamburg von 1964-1968, in dessen Funktion sie sich auch mit der Institutionalisierung des Amalie Dietrich Hauses beschäftigte. Des Weiteren fungierte sie als Präsidentin der Weltorganisation der Mütter aller Nationen (W.O.M.A.N.) Deutschlandzentrale Landesverband Hamburg und war Trägerin des Großen Bundesverdienstkreuzes.
Dorothea Eckardt war auch eine Zeit lang Erste Vorsitzende des „ Hamburger Frauenrings“. Dieser geht von der Auffassung aus, dass alle Frauen zusammengehören, einerlei welcher Konfession, welchem Verein, welcher Partei, welchem Berufsverband sie sonst angehören. Seine Ziele waren damals: „Überwindung militaristischer und faschistischer Tendenzen durch Stärkung eines vorbehaltlosen Friedenswillen und durch Erziehung der Jugend in diesem Gebiete. Arbeit für eine innere Befriedigung des Volkes. Wiedergewinnung einer den Frauen und Müttern zukommenden Stellung im Leben des Volkes und der Familie. Mitarbeit an der Beseitigung der materiellen und seelischen Nöte unsres Volkes.”
Außerdem war Dr. Dorothea Eckardt beim Zustandekommen der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Frauenorganisationen (ahf) (heute: Landesfrauenrat Hamburg) beteiligt. Des Weiteren war sie Vorsitzende der Stiftung Hamburger Studentinnenheime (siehe unter: Amalie Dietrich Haus), die in den 1950er-Jahren gegründet wurde. Die Stiftung errichtete drei Häuser: Amalie Dietrich Haus in der Bieberstraße 6, in dem früh schon Übungs“zellen“ für Musikstudentinnen vorgesehen wurden, die Studierendenwohnungen am Doormannsweg, das erste Heim für Studierendenehepaare und das Studierendenwohnheim Ölmühlenweg für Studentinnen und Studierendenehepaare mit Kindern.
Das Amalie Dietrich Haus war das erste Studentinnenwohnheim Hamburgs.
1945 hatte Anna Derzewsky der Universität Hamburg ein Haus in der Bornstraße vermacht, mit der Auflage, es als Studentinnenwohnheim herzurichten. Die Universität hatte das Vermächtnis zwar angenommen, ohne es aber der testamentarischen Bestimmung entsprechend als Studentinnenheim zu nutzen. Auf Initiative des Akademikerinnenbundes konnte 1958 dem Vermächtnis Rechnung getragen werden, so dass 1960 das Amalie Dietrich Haus in der Bieberstraße eröffnet werden konnte.
Dr. Dorothea Eckardt war nach dem Zweiten Weltkrieg Mitbegründerin der FDP, und als Wirtschaftsjounalistin bei der Deutschen Presseagentur – dpa – half sie noch während der Besatzungszeit ein verantwortungsbewusstes, dabei an der Pressefreiheit orientiertes Presse- und Verlagswesen neu zu begründen.
Text: Rita Bake
Literatur:
Beileid zum Tode von Frau Dr. Dorothea Eckardt, in: Staatliche Pressestelle Hamburg, 18.10 1974
 

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