Hamburger Frauenbiografien
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Mary Marcus
( Mirjam (Mary) Marcus )
![](https://www.lzpb-hamburg.de/hamburgde/bilder/3470_Mary-Marcus.jpg)
Das Amt einer Schulvorsteherin war damals etwas besonderes. Denn die Leitung staatlicher Schulen hatten ausschließlich Männer. Ursula Randt schreibt: „Die Israelitische Töchterschule war von den 113 Schulen, die der Aufsicht der II. Sektion der Oberschulbehörde unterstellt waren, nach Klassen- und Schülerinnenzahl die umfangreichste.“ Auf die neue Schule gingen mehr als 500 Schülerinnen, die zwischen sechs und vierzehn Jahre alt waren und aus der ärmeren Bevölkerungsschicht kamen. Mary Marcus strebte eine gründliche Ausbildung der Mädchen an, denn nur so sah sie eine Chance für sie, aus ihrer sozialen Schicht aufzusteigen. Mary Marcus zeichnete Strenge, Korrektheit, aber auch Zartgefühl und Behutsamkeit aus. Neuen Unterrichtsmethoden stand sie aufgeschlossen gegenüber. Besonderen Wert legte sie auf freies und fließendes Sprachvermögen der Kinder.
Vom 1. Schuljahr an lernten die Kinder frei zu sprechen. Der Lehrplan reichte über den der staatlichen Hamburger Volksschulen hinaus. Neben Hebräisch wurde Englisch und Literatur und als Wahlfach Französisch gelehrt. Die Schule hatte bald einen guten Ruf und konnte mit den Anforderungen von Realschulen Schritt halten. 1930 erfolgte die offizielle Anerkennung als Realschule.
![](https://www.lzpb-hamburg.de/hamburgde/bilder/3470_Grab_Mary_Marcus_JuedischerFriedhof.jpg)
Seit 1985 gibt es im Hamburger Stadtteil Bergedorf die Mary-Marcus-Kehre.
Text: Rita Bake
Quelle:
1 Ursula Randt: Carolinenstraße 35. Geschichte der Mädchenschule der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Hamburg 1884-1942. Hamburg 1984.
1 Ursula Randt: Carolinenstraße 35. Geschichte der Mädchenschule der Deutsch-Israelitischen Gemeinde in Hamburg 1884-1942. Hamburg 1984.