Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Käte Latzke

(8.5.1899 Königsberg – 31.3.1945 KZ Ravensbrück)
Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Stenotypistin.
Namensgeberin für: Käte-Latzke-Weg in Hamburg-Bergedorf/Allermöhe seit 1996
Grindelhof 83, ehemals Grindelhofallee 18 (Wohnadresse)
Käthe Latzke; Quelle: Gedenkstätte Ernst Thälmann
Käte Latzke entstammte einer Arbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Volksschule in Königsberg wurde sie Stenotypistin. 1916 lernte sie den Hamburger Schneider und Bürgerschaftsabgeordneten Hans Westermann (KPD) kennen, durch den sie 1918 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) beitrat.
Um 1919/ ging sie mit Westermann nach Hamburg. Hier lebten die beiden zusammen. 1924 wurde Käte Latzke Mitglied der KPD und des Zentralverbandes der Angestellten (ZdA). In dieser Zeit wurde sie wegen der Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Zwischen 1926 und 1930 arbeitete sie im Büro der Roten Hilfe Hamburg. 1929 oder 1930 wurde sie von der Partei wegen „Versönlertums“ ausgeschlossen und arbeitslos.
Durch ihre Verbindung mit Hans Westermann gehörte Käte Latzke der Westermann-Gruppe, einem Zusammenschluss ehemaliger KPD-Mitglieder, die sich schon vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten organisiert hatten und von der KPD als „Versöhnler“ bezeichnet wurden, weil sie für eine Verständigung mit der SPD eintraten. Aus diesem Grunde waren die Mitglieder der Westermann-Gruppe auch aus der KPD ausgeschlossen worden. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten leistete die Gruppe illegale Widerstandstätigkeit.
1933 wurde Hans Westermann von der Gestapo verhaftet, im August 1934 wieder freigelassen. Er versuchte nun die Wiederaufnahme seiner MitstreiterInnen in die KPD zu erreichen, was 1935 nach Verhandlungen mit Funktionären der illegalen KPD schließlich auch gelang. Wenig später, in der Nacht vom 5. auf den 6. März 1935, wurden die Mitglieder der Westermann-Gruppe verhaftet. Hans Westermann starb am 16. März im Gestapogefängnis Fuhlsbüttel an den Folgen der Misshandlungen.
Käte Latzke wurde am 26. Juni 1935 vom Oberlandesgericht zu einer mehrjährigen Zuchthausstrafe wegen Hochverrats verurteilt. Sie musste die Strafe zuerst in Lübeck-Lauerhof und anschließend im KZ Moringen verbüßen.
Im Gefängnis musste sie unsäglich leiden. Sie hatte Ödeme an den Beinen, Hungertyphus und erlitt Herzanfälle. 1940 wurde Käte Latzke aus der Haft entlassen, es wurde ihr aber verboten, in Hamburg zu bleiben. So zog sie nach Stralsund, wo sie als Buchhalterin Arbeit fand.
Am 14. Dezember 1943 wurde sie auf Veranlassung der Hamburger Gestapo wegen ihrer Kontakte zu ihrer früheren Hamburger Genossin Magda Thürey und Hamburger Mitgliedern der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe verhaftet und ins KZ Ravensbrück deportiert. Dort starb sie infolge der erlittenen Folterungen und der Schwerstarbeit, die sie verrichten musste, an Typhus. [1]
Text: Rita Bake
 

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