Die Hausfrau und Mutter zweier Kinder war vor ihrer Heirat als Lehrerin tätig gewesen. Nachdem sie 1928 ihr Handarbeitslehrerinnen-Examen absolviert hatte, begann sie in Potsdam als Gewerbelehrerin in den Fächern Kunsthandarbeiten, Zeichnen und Schneidern zu arbeiten. Von 1933 bis 1937 war sie in der Fabrikfürsorge und 1938 als Lehrerin an der Oberschule Hamburg-Blankenese tätig. Ab 1945 arbeitete sie in verschiedenen Gremien im Sozial- und Jugendbereich mit. Lange Jahre war sie Vorsitzende der Ehrenamtlichen Wohlfahrtspflege in Blankenese. Circa zehn Jahre arbeitete sie als Schöffin, zwei Jahre in der Jugendstrafkammer. Außerdem war sie in vielen Frauenverbänden tätig. 1946 wurde sie Mitglied der FDP. Von 1946 bis 1961 war sie Deputierte der Sozialbehörde, 1961 Mitglied der Verwaltungsausschüsse der Behörde für Wirtschaft und Verkehr, Amt für Marktwesen, Amt für Wirtschaftsförderung und Mitglied des Verbraucherausschusses der Behörde für Ernährung, außerdem Vorsitzende des FDP-Arbeitskreises für Verbraucherfragen. Darüber hinaus war sie stellvertretende Vorsitzende der Verbraucherzentrale. Ab 1958 war sie Vorsitzende der Landesfrauengruppe der FDP sowie Mitglied des FDP-Landesvorstandes. Von 1966 bis 1970 amtierte sie als Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.
Marlise Nicolaysen organisierte auch eine Altenselbsthilfeorganisation, gründete den Verband alleinstehender Väter und Mütter mit, auch arbeitete sie in einem Heimkinderverein.
Text: Rita Bake

Literatur:
Marlise Nicolaysen, in: Zeitungsauschnittsammlung A 763 Staatsarchiv Hamburg