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Paula Henningsen

( Paula Henningsen, geb. Kuntzmann )
(30.12.1881 Hannover – 5.4.1969 Maschen bei Hamburg)
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (SPD, 1921–1933)
Saling 19 (Wohnadresse)
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)
Paula Henningsen, Foto: Parlamentarischer Informationsdienst der Hamburgischen Bürgerschaft
Paula Henningsen war die Tochter eines Zollbeamten und einer Schneidermeisterin, die 1885 bei der Geburt eines ihrer Kinder starb. Die ersten vier Lebensjahre verbrachte Paula Henningsen bei einer Tante. Ab ihrem vierten Lebensjahr wuchs sie bei ihrem Vater, der eine neue Ehe eingegangen war, und mit den vier Geschwistern aus der zweiten Ehe ihres Vaters auf. 1888 zog die Familie nach Hamburg. Hier besuchte Paula Henningsen die Volksschule und anschließend das Lehrerinnenseminar. 1901 machte sie ihr Lehrerinnenexamen und arbeitete als Volksschullehrerin. 1904 heiratete sie den Lehrer und Schriftsteller Nicolaus Henningsen und gab ihren Beruf auf. 1904 wurde die erste Tochter, 1906 die zweite und 1917 der Sohn geboren. Während des Ersten Weltkriegs Mitglied der SPD geworden, wurde Paula Henningsen schon bald in der SPD als Referentin tätig. Ihr politischer Schwerpunkt galt den Frauenfragen besonders auf dem Gebiet des Gesundheits- und Bildungs/ (Schul)wesens. Später widmete sie sich den Themen Geburtenregelung, Verhütung und Abtreibung. Von 1921 bis 1933 war Paula Henningsen SPD-Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft und von 1927 bis 1933 Schriftführerin der Bürgerschaft. Als Abgeordnete arbeitete sie in der Gesundheits- und Berufsschulbehörde und gründete 1930 zusammen mit ihrer Parteigenossin und ebenfalls Bürgerschaftsabgeordneten Adele Reiche sowie mit dem Mediziner Dr. Erkan die Hamburger Ortsgruppe des Reichsverbandes für Geburtenregelung und Sexualhygiene. Paula Henningsen übernahm den Vereinsvorsitz, der von nun an von vielen Männern „Paula Henningsens unanständiger Verein“ genannt wurde. Die Ortsgruppe des Reichsverbandes lehnte den Abtreibungsparagraphen 218 ab und klärte Arbeiterfrauen und Mütter über die verschiedenen Möglichkeiten der Verhütung auf. Paula Hennigsen war damals so mutig, in der Sexualberatungsstelle der Ortsgruppe des Reichsverbandes an sich selbst zu zeigen, wie Pessare zu benutzen seien. 1933 verboten die Nationalsozialisten die Arbeit des Reichsverbandes. Paula Henningsen zog sich in die „innere Emigration“ zurück und war auch nach 1945 nicht mehr politisch aktiv. Siehe auch im Eintrag „ Hamburger Ortsgruppe des Deutschen Bundes für Mutterschutz“.
Text: Rita Bake
Literatur:
Karen Hagemann, Jan Kolossa: Gleiche Rechte – Gleiche Pflichten? Ein Bilder-Lese-Buch zu Frauenalltag und Frauenbewegung in Hamburg. Hamburg 1990, S. 97f.
 

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