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Henriette Salomon

( Henriette Salomon, geb. Goldschmidt )
(9.6.1828 Hamburg – 4.10.1896 Hamburg)
Gründerin vieler sozialer Vereine
Pastorenstraße 16 (Wohnadresse)
Bestattet auf dem Jüdischen Friedhof Grindel. Er wurde in der NS-Zeit zerstört und lag an der Ecke der Straße An der Verbindungsbahn/ Rentzelstraße
Henriette Salomon, Frau des Arztes Dr. Salomon, war auf vielen sozialen Gebieten tätig, Mitbegründerin des Weiblichen Kranken-Vereins von 1849, der Paulsenstiftsschule, der Volksküchen von 1869 und der Hochschule für das weibliche Geschlecht. In ihrem Testament setzte sie zahlreiche Legate aus, so für die Pensionsstiftung der Lehrer der Stiftungsschule von 1816, die Speisungskommission des Wohltätigen Schulvereins, die Unterstützungskasse des Weiblichen Kranken-Vereins von 1849, die Hülfskasse des ärztlichen Vereins und für die Schule des Paulsenstiftes sowie dessen Schul-, Suppen- und Ferienstiftung.
Besonders sorgte sie sich um die Ernährung armer Kinder, aber auch um die gleichberechtigte Anerkennung der verschiedenen Konfessionen. Henriette Salomon war Vorstandsmitglied der Gesellschaft für die sozialen und politischen Interessen der Juden. Im Zuge der bürgerlichen Revolution von 1848 wurde auch die Frage der Assimilation der Juden diskutiert. Ein Thema, das für Hamburgs jüdische Oberschicht nicht von großer Bedeutung war, da sie in Hamburgs Finanz- und Wirtschaftswelt sowieso eine wichtige Rolle spielte. Doch für die vielen jüdischen Kleinhändler war diese Frage von essentieller Wichtigkeit. Solange sie sich nicht assimilierten, wurden sie von zünftiger Arbeit ausgeschlossen, was ihnen den Makel, „arbeitsscheu“ zu sein, einbrachte.
Die 1845 gegründete Gesellschaft für die sozialen und politischen Interessen der Juden wehrte sich gegen die Assimilationsbestrebungen. Sie forderte die gleichberechtigte Anerkennung der konfessionellen Unterschiede und versuchte u. a. über eine Arbeitsvermittlung jüdische Mädchen als Dienstbotinnen in nicht jüdische bürgerliche Haushalte zu bringen. Mit dieser Maßnahme versuchte die Gesellschaft, Jüdinnen Zugang zu christlichen Kreisen zu verschaffen, ohne dass sie sich deshalb assimilieren mussten.
Text: Dr. Rita Bake
Quellen:
Zeitungsausschnittsammlung Staatsarchiv Hamburg
 

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