Hamburger Frauenbiografien
Marie Barkany
Marie Barkany im Jahre 1901, Bild: via Wikimedia Commons, unbekannt / gemeinfrei
Die Begeisterung, die Marie Barkany auslöste, die von 1876 bis 1884 dem
Thalia Theater als tragische Liebhaberin angehörte, war nach Ortmann vor allem ihrer südländischen Schönheit zu verdanken. Nur auf einem ganz kleinen Gebiet habe sie Ungewöhnliches geleistet: „Sowohl der sanfte, fast klagende Klang ihrer Stimme, wie der echt mädchenhaft weiche Ausdruck ihres schönen Gesichts und der seelenvolle Blick ihres Kinderauges schienen sie von vornherein für die Darstellung jugendlicher, ja naiver Rollen (...) zu prädestiniren (...)“
[1]. Der Fabrikbesitzertochter, die in einem Ursulinerinnenkloster erzogen worden war, schwebte, seit sie während dieser Zeit „Don Carlos“ und „Maria Stuart“ gesehen hatte, die Karriere einer Schauspielerin vor.
Charlotte Wolter wurde ihr großes Vorbild. Nach Stationen in Frankfurt, Hamburg und Berlin nahm sie kein festes Engagement mehr an, sondern gab Gastspiele in Amerika, Russland und Holland. 1900 ging sie mit einer eigenen Truppe nach Paris, um Goethe und Schiller zu spielen – und stieß auf begeisterten Beifall.
Text: Brita Reimers
Zitat:
1 Reinhard Ortmann: Fünfzig Jahre eines deutschen Theater-Directors. Erinnerungen, Skizzen und Biographien aus der Geschichte des Hamburger Thalia Theaters. Hamburg 1881.
1 Reinhard Ortmann: Fünfzig Jahre eines deutschen Theater-Directors. Erinnerungen, Skizzen und Biographien aus der Geschichte des Hamburger Thalia Theaters. Hamburg 1881.