Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Karoline Schulze-Kummerfeld

( Karoline Schulze-Kummerfeld, geb. Schulze )
(30.9.1745 Wien – 24.4.1814 Weimar)
Schauspielerin
Gänsemarkt 66-69, Comödienhaus
„Ich bin beim Theater geboren, erzogen worden. Das war ein Zufall“, (Barbara Becker-Cantarino: Von der Prinzipalin zur Künstlerin und Mätresse. Die Schauspielerin im 18. Jahrhundert in Deutschland. In: Die Schauspielerin. Zur Kulturgeschichte der weiblichen Bühnenkunst, hrsg. von Renate Möhrmann. Frankfurt a. M. 1989.) schrieb Karoline Schulze und spielte damit auf ihre Herkunft an. Die aus adliger Familie stammende Mutter hatte der Zufall zur Bühne geführt, den Vater hatte die Mittellosigkeit gezwungen, die wissenschaftliche Laufbahn gegen eine Schauspielerexistenz einzutauschen. Wie in diesem Milieu üblich, stand Karoline Schulze bereits mit drei Jahren auf der Bühne. Mit zwölf musste sie Liebhaberinnen und wenig später junge Frauen und Witwen spielen. „Durch hohe Absätze und Frisur und einen umfangreichen Reifrock machte man meine kleine schmächtige Gestalt ansehnlicher, gab mich auch für älter aus, und ich spielte und tanzte in jeder Vorstellung, jedem Ballett.“ (Zit. nach: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB)).
Nach dem Tod des Vaters kam Karoline Schulze 1758 zur Ackermannschen Gesellschaft, bei der sie in Racines „Iphigenie“ debütierte. Als Madame Hensel ihre Stellung durch Karoline Schulze bedroht sah, kam es 1767 zum Eklat. Die junge Schauspielerin verließ Hamburg und ging nach Leipzig zur Kochschen Gesellschaft. Ein Jahr später heiratete sie den Bankoschreiber Kummerfeld in Hamburg. Als dieser nach neun Jahren starb, begann das mühsame Wanderleben erneut. Von 1777 bis 1778 stand Karoline Schulze noch einmal auf der Hamburger Bühne, dann ging es nach Gotha und Mannheim, wo sie abermals mit Madame Hensel zusammentraf. Über Innsbruck und Linz kam sie nach Weimar und beschloss hier 1785 ihre Bühnenlaufbahn. Unterstützt von der Herzogin Anna Amalie gründete sie eine Nähschule und schrieb ihr Leben auf. „(...) die Schauspieler haben Kinder genug. Laßt diesen, die dabei geboren und erzogen wurden ihr Brot“, (Barbara Becker-Cantarino: Von der Prinzipalin zur Künstlerin und Mätresse. Die Schauspielerin im 18. Jahrhundert in Deutschland. In: Die Schauspielerin. Zur Kulturgeschichte der weiblichen Bühnenkunst, hrsg. von Renate Möhrmann. Frankfurt a. M. 1989.) heißt es dort – eine Abgrenzung aus Not.
Text: Brita Reimers
 

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