Hamburger Frauenbiografien

Frauenbios

Elisabeth Hudtwalcker

( Elisabeth Hudtwalcker, geb. Moller )
(6.7.1752 Hamburg – 22.11.1804 Hamburg)
Ehefrau, Mutter und Malerin
Katharinenstraße 83
Historischer Grabstein „Hudtwalckersäule“ auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756 auf der Grabstelle Hudtwalcker „W 21, 64-84
Elisabeth Hudtwalcker, Bild: via Wikimedia Commons, Jean-Laurent Mosnier (Maler)/ gemeinfrei
Elisabeth Moller war das jüngste der drei Kinder des Hamburger Bürgers Vincent Moller und seiner Ehefrau Hedwig geb. Thuun. Als Elisabeth zwei Jahre alt war, starb ihr Vater. Elisabeth, die in ihrer Kindheit und Jugend Musik- und Malunterricht erhalten hatte, durfte sich, solange sie noch nicht Mutter war, in ihren Mußestunden weiter der Malerei widmen. Sie kopierte Gemälde in Kreide und lernte, nach der Natur zu zeichnen. Ihre liebste Tätigkeit war das Portraitieren. Als Elisabeth 1776, ein Jahr nach der Hochzeit mit Johann Michael Hudtwalcker schwanger wurde, „(...) verging ihr der Muth, oder vielmehr sie erhielt Muth zu einem höheren Berufe. Sie fühlte sich davon wie begeistert. Mutter war sie mehr als Künstlerin“, (Johann Michael Hudtwalcker: Elisabeth Hudtwalcker geb. Moller, gestorben den 22. November 1804. Eine Biographie. Hamburg o. J.) schrieb ihr Gatte Johann Michael Hudtwalcker. Sie selbst bestätigte das. Für sie hatte „die Erfüllung der Mutterpflicht einen höheren Lohn als der Glanz, mit dem sich glänzende Taten begnügen müssen“, so Johann Michael weiter.
Die junge Frau Hudtwalcker hatte einen großen Haushalt zu führen. Acht Kinder kamen auf die Welt, wovon einige jedoch im Kindesalter starben. Sehr sparsam und ordnungsliebend ging sie an ihre Aufgaben heran. Aber bald hatte sie den Haushalt so weit organisiert, dass sie nicht mehr alles allein machen musste. Für vieles hatte sie Personal. Nun regte sich der alte Wunsch zu malen. Elisabeth nutzte jede Gelegenheit. Doch es gab immer noch so viel zu tun, dass sie im Laufe des Tages oft nur zwischendurch zum Malen kam. Das Malen mit Ölfarben konnte sie deshalb vergessen. Und so lernte sie mit Wasserfarben zu malen. Doch meist erlaubten ihre häuslichen Pflichten es ihr nur, zu zeichnen. Vorwiegend portraitierte sie ihre Freunde, besonders Frauen, da sie weibliche Gesichter zu zeichnen schwieriger fand.
Elisabeth Hudtwalckers Name ist verewigt auf der Hudtwalckersäule. Auf der Stele stehen viele Namen aus der Familie Hudtwalcker.; Quelle: Andrea Orth
1788, kurz nachdem ihr Mann zum Senator ernannt worden war, erkrankte Elisabeth Hudtwalcker am Inflammationsfieber. Als Genesungsurlaub unternahm das Ehepaar mit ihren ältesten Kindern eine Reise durch Holstein. Eine weitere Reise unternahm das Paar, um sich über den schmerzlichen Verlust des letzten Kindes ein wenig hinwegzutrösten. Die Reise führte durch viele Teile Deutschlands, wo die Hudtwalckers Freunde besuchten und Künstler kennen lernten, von denen Elisabeth Aufmunterung für ihre künstlerische Arbeit erhielt. Auf der Reise erkrankte Elisabeth zum dritten Mal am Inflammationsfieber und starb nach siebentägiger Krankheit. Ihr Portrait, gemalt von Jean Laurent Mosnier, hängt heute in der Hamburger Kunsthalle.
Text: Dr. Rita Bake
 

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